Das sind die Bücher und Autoren, denen sich Denis Scheck in Sendung vom 24. Januar 2021 zuwendet: „Kalmann“ (Diogenes) von Joachim B. Schmidt , „Dave“ von Raphaela Edelbauer (Klett-Cotta) und Denis Scheck selbst empfiehlt „Dreck“ von Bill Buford (Hanser)
Denis Scheck spricht mit Joachim B. Schmidt dessen „eigenwillige Hauptfigur Kalmann, über Island und über die Gründe, warum er 2007 mitsamt seiner Familie aus der Schweiz nach Reykjavik auswanderte und seither Touristen über die Insel führt. Sein Roman ist weit mehr als eine spannende Kriminalgeschichte. Er ist Gesellschaftsroman und einfühlsames Portrait von Kalmann, einem jungen selbstbewussten Isländer, der doch ganz anders ist als alle anderen. Kalmann gilt als „besonders“, für „normale“ Erwachsene schwer berechenbar, aber „harmlos“. Von seinem Großvater hat er gelernt, wie man jagen geht, den besten Gammelhai der Insel herstellt und auch sonst durchs Leben kommt. Und auch wenn viele im Dorf Kalmann für intellektuell eher unterbegabt halten, entwickelt er seine eigene Theorie über den verschwundenen Hotelbesitzer. Er macht sich auf die Suche, geleitet von einer untrüglichen Intuition für die Gefahren der Natur.“
„Kann ein Computer wie ein Mensch denken und handeln? Kann künstliche Intelligenz die Probleme der Menschheit lösen? Und wer kontrolliert die Kontrolleure der Maschinen? Raphaela Edelbauer stellt in ihrem Roman die großen philosophischen Fragen der Gegenwart.
Raphaela Edelbauer verpackt die drängenden Fragen unserer technikgläubigen Moderne in einem klugen Roman. Sie erzählt dazu – wie nebenbei – die Geschichte der Digitalisierung, die einst in unscheinbaren Kellern oder Universitäts-Anbauten begann. Edelbauer liebt das sprachliche wie gedankliche Experiment. Und wird dafür gefeiert. Mit ihrem Debütroman „Flüssiges Land“ – einer Parabel auf ihre von Ressentiments und verdrängter Nazi-Vergangenheit durchtränkte Heimat Österreich – wurde sie für den Deutschen Buchpreis nominiert. Mit „Dave“ erscheint nun ihr zweiter Roman. Denis Scheck spricht mit einer der spannendsten, schlausten und kreativsten Autorinnen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur.“
Und bei „Dreck“ von Bill Buford sagt Denis Scheck:
Ein Journalist kündigt den Job und macht sich auf den Weg, die Geheimnisse der guten Küche zu erforschen: erst die italienische und nun, wie im neuen Buch des Amerikaners Bill Buford beschrieben, die französische.
Er verpflanzt seine Familie mit zwei schulpflichtigen Kindern von New York nach Lyon, lernt Französisch und besucht eine französische Kochschule. Er arbeitet bei einem Bäcker und ergründet die Mysterien von Baguette und Croissant. Er pilgert zu Paul Bocuse, dem Übervater des französischen Küchenwunders. Und wieder muss der mittlerweile über 50-jährige Buford ackern wie ein Gaul, Niederlage um Niederlage einstecken, mit dem Spott und der Verachtung seiner jungen Kochkollegen leben, bis sich ihm endlich das Geheimnis der Cuisine française offenbart. So packend, anschaulich und mit solch unwiderstehlicher Sprachgewalt hat noch niemand über die Seele der französischen Küche geschrieben.