Jörg Schröder und Barbara Kalender heute im Freitags-Gespräch über ... … die letzte Folge von ›Schröder erzählt‹

Barbara Kalender und Jörg Schröder in jungen Jahren nach der Auslieferung von Folge 1

 

Seit 1990 lieferte  das Autorenpaar Jörg Schröder und Barbara Kalender mit „Schröder erzählt“ eine generationsübergreifende Erzählung der Bundesrepublik Deutschland und begleitete damit die Wiedervereinigung beider Republiken. 68 Folgen und sieben Treuegaben sind seither erschienen. Anfang Juli haben die früheren März-Verleger die letzte Folge ihres work in progress ausgeliefert.

Die Folgen verknüpfen autobiographische Stränge mit zentralen und peripheren Ereignissen. Die erste Folge ›Glückspilze‹ erschien 1990, der Titel der letzten Folge ist ›Der Glücksgott‹ und bezieht sich auf ein Gedicht von Bertolt Brecht.

Jörg Schröder: Für die Produktion eines Kunstwerks – sei es Literatur, Kunst oder Musik – gilt das eherne Prinzip: Sind die Künstlerin und der Künstler davon überzeugt, dass ihr Werk perfekt ist, dann sollten sie nicht mehr daran herum retuschieren. Um also mit der Tür ins Haus zu fallen: Im Laufe des letzten halben Jahres haben wir uns entschlossen, mit dieser Folge unser Gesamtwerk abzuschließen.

Barbara Kalender: Zunächst sollten wir uns bei den Subskribentinnen und Subskribenten bedanken, die uns seit 1990 die Treue hielten und damit ›Schröder erzählt‹ ermöglichten.

Jörg Schröder: Richtig, zur Produktion von Literatur gehört nun einmal der Leser. Ohne diesen findet Literatur nur im Kopf des Autors statt oder existiert allenfalls in der Schublade.

Barbara Kalender: Als wir anfingen, hattest du den Titel für die letzte Folge bereits geplant. Es stand fest, dass wir mit ›Glückspilze‹ beginnen und mit ›Glücksgott‹ enden werden.

Jörg Schröder: So war es. Wir hatten die ›Glückspilze‹ mit einem Sonnenaufgang von Roy Lichtenstein illustriert. Diedrich Diederichsen schrieb dazu in ›Spex‹: »Schröder rising«. Bereits 1988 hatten wir das Konzept entwickelt. Eine solch große Erzählung kann man nur realisieren, wenn zwei Leute es gemeinsam machen so wie die Brüder Goncourt.

Barbara Kalender:Ja, wie die Brüder Goncourt, allerdings haben wir anders als die beiden den ganzen Kuchen gebacken, die Texte auch hergestellt und vertrieben. Das hat viel Zeit gekostet. Denn neben der literarischen Arbeit fiel die Verwaltung an: Briefe beantworten, Adressen pflegen, Rechnungen schreiben, Buchhaltung und vieles mehr. Aber Jörg, du wirst in diesem Jahr achtzig Jahre alt, und die Leser fragen sich bestimmt, ob du jetzt in den Ruhestand gehst?

Jörg Schröder: Mitnichten! Wir müssen uns nun auf unser Archiv besinnen.

19 komplette Ausgaben von ››Schröder erzählt‹ haben die beiden zurückgelegt. Diese 68 Folgen nebst Treuegaben werden in 7 Buchbinderkassetten geliefert zu einem Vorzugspreis von 3.000 €, was einer Ersparnis von 700 € gegenüber dem Einzelbezug der Folgen und Kassetten entspricht. ( ISBN 978-3-920096-87-2)

Der Bezug erfolgt „natürlich über den Buchhandel“ oder den März Desktop Verlag, Wexstraße 29, 10715 Berlin.

 

Kommentare (0)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert