„eBooks inside“: Edel bringt Bücher künftig inklusive eBook auf den Markt

Stefan Michalk (l.) und Stefan Weikert

Beginnend mit der Amy Winehouse-Biografie, die Anfang Juli erscheint, plant der Edel-Verlag in Hamburg, Sachbücher und Biografien künftig inklusive eBook ohne Aufpreis auf den Markt zu bringen. Edel greift damit die Idee auf, die bislang lediglich h.f.ullmann („Packt dem Papier das E-Buch dazu“ [mehr…]), tolkemitt & haffmanns und walhalla umsetzen.

„Buchkäufer bevorzugen nach wie vor das gedruckte Buch, wollen aber gleichzeitig nicht auf die Mobilität und Flexibilität des eBooks verzichten“, sagt Stefan Michalk,
Vertriebsdirektor Buch und Mitglied der Geschäftsleitung bei Edel. Edel-Verlagsleiter Stefan Weikert ergänzt: „Gerade weil wir sehr viel Wert auf die hochwertige Ausstattung unserer gedruckten Bücher legen, wollen wir den Kunden aus dieser Entscheidungs-Zwickmühle befreien. Unser Ziel ist es, alle Edel-Bücher mit einem Downloadcode auszustatten, soweit unsere Autoren und Lizenzgeber dies unterstützen. Bisher sind die Reaktionen durchweg positiv, so dass wir bereits im Herbst fast alle Novitäten inklusive E-Book verkaufen werden. Das gedruckte Buch hat eine lange Zukunft vor sich, wenn es haptischen Lesegenuss bietet und dem Konsumenten beim Kauf die digitalen Möglichkeiten nicht vorenthalten werden“.

In jeder Winehouse-Biografie ist ein individueller Gutschein-Code eingedruckt, mit dem sich der Käufer das eBook im passenden Format seines elektronischen Lesegeräts herunterladen kann. Die Hardcover-Ausgabe inklusive eBook kostet 19,95 Euro, das eBook allein 12,95 Euro. Mit der „eBook inside“-Initiative will der Verlag auch den Buchhandel stärken, der bei reinen eBook-Verkäufen weitgehend leer ausgeht. „Wir machen dem
Konsumenten die Entscheidung für das gedruckte Buch leichter, davon profitiert der Handel“, betont Michalk. Die mit eBook inside verbundenen Mehrkosten werden nicht auf den Preis aufgeschlagen, sondern vom Verlag als Marketingkosten gesehen.

Die Entscheidung zu eBook inside basieren nicht zuletzt auf den Erfahrungen, die Edel in den vergangenen zehn Jahren beim digitalen Wandel im Musikgeschäft gemacht hat. Die Erfahrungen der Musikindustrie hätten gezeigt, dass die Menschen aus nachvollziehbaren Gründen nicht bereit seien, für den gleichen Inhalt doppelt zu bezahlen, so Stefan Weikert. „Wer einmal für das physische Produkt Geld auf den Tisch gelegt hat, dem fehlt es oft an Unrechtsbewusstsein, wenn er sich das Buch dann noch einmal illegal aus dem Internet herunterlädt. eBook inside soll deshalb auch dazu beitragen, die Kluft zwischen physischer und digitaler Medienwelt zu überbrücken“, bestätigt Stefan Michalk. Die Buchbranche könne hier von den anfänglichen Fehlern der Musikindustrie viel lernen.

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