Eugen Onegin, Alexander Puschkin und Vladimir Nabokov

KD Wolff

Stroemfeld-Verleger KD Wolff trat gestern in Personalunion auf: Die Hausherrin des Frankfurter Litereraturhauses, Maria Gazzetti, vertretend begrüßte er in der dortigen Bibliothek die Gäste des Abends und stellte ihnen den Doppelband Alexander Puschkin, Eugen Onegin und dazugehörend Vladimir Nabokov, Vorwort, Einleitung und Kommentar vor.

Während im Hintergrund eine Diashow mit Bildern bzw. Gemälden von Vladimir Nabokov, Alexander Puschkin und russischen Landschaften lief, erzählte der Verleger voller Stolz von der Präsentation des Bandes in Montreux: „Wir haben es geschafft! Sie können schon neidisch sein!“ Möglich wurde die Buchvorstellung in Verbindung mit der Uhren-Marke Breguet, die in Eugen Onegin erwähnt wird. Zwar gehört Breguet seit 1999 zur Swatch Group, aber deren Chef Nicolas Hayek konnte überzeugt werden.

„Mit diesem Doppelband kommt der Verlag dem Autor Vladimir Nabokov näher. Er hätte uns, die wir aus der Studentenrevolte stammen, zu Lebzeiten wohl nie empfangen“, schloss KD Wolff seine launige Begrüßung.

Anschließend erläuterte Übersetzerin Sabine Baumann ihre Herangehensweise an das Werk. Sie übersetzte Eugen Onegin aus der russischen Originalvorlage und Nabokov aus dem Englischen bzw. Amerikanischen. Nun liegen zwei ungleich dicke Bücher vor: der neue Onegin mit 300 und der Kommentar Nabokovs mit fulminanten 1330 Seiten.

Nabokov hat für diese Arbeit etwa zehn Jahre benötigt, der Stroemfeld Verlag allerdings beinahe ebenfalls.

Dann folgten einige „Schmuckstücke“ aus den acht Kapiteln des Originals, vorgetragen von Sabine Baumann. Felix von Manteuffel las dazu den Kommentar Nabokovs. Ein außerordentliches Vergnügen.

Der Abend im Frankfurter Literaturhaus sollte helfen, Nabokov als Übersetzer zu entdecken und als Schriftsteller, der seinen Landsmann in einem anderen Licht sieht als dem sowjetstaatlich verordneten.
Diesem Anspruch sind die Vortragenden zweifellos gerecht geworden.

JF

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