Fachpressekongress 2013: Praxisbeispiele, Kundenbedürfnisse, internationale Märkte, Wandel im Unternehmen

Mit einem ungewöhnlichem Vortrag hat soeben hat der Kongress der Deutschen Fachpresse begonnen. Unter dem Motto „Transformation erfolgreich gestalten“ findet er in diesem Jahr zum zweiten Mal im Thyssen Krupp Quartier in Essen statt und wird noch bis morgen andauern.

Den ungewöhnlichen Einstieg in den Reigen der Vorträge in diesem Jahr bestritt Alexander Wilke, Head of Corporate Communication des Gastgebers ThyssenKrupp, der über den Wandel bei ThyssenKrupp berichtete. Wie auch die Fachmedien mache das als Stahlkonzern bekannte Unternehmen einen tiefgreifenden Wandel durch. Nur noch 30 Prozent der Umsätze werden heute mit Stahl gemacht. Viel mehr orientiert man sich in Richtung Ingenieur-Produkte und andere Dienstleistungen. Düngemittel, der Bau von Zementfabriken, Aufzüge, Rolltreppen, der Fertigung von Teilen von Windenergieanlagen, Handel mit Werk- und Rohstoffen. „Das Angebot wird breiter, globaler, schneller und individueller“, so Wilke.

Wilke war gerade aus Asien zurückgekehrt, deren Märkte für Thyssen das zukünftige Geschäftsfeld bilden. Er sieht aber den Wandlungsprozess vor allem als eine Herausforderung für die internen Prozesse in den Unternehmen und kam damit wieder bei der Fachpresse an. Auch ThyssenKrupp habe in der Führung eine neue Kultur einführen müssen, um den Wandel gestalten zu können.

Stefan Rühling (Deutscher Fachverlag) begrüßte als Sprecher der Deutschen Fachpresse die über 300 Teilnehmer in diesem Jahr. „Wir spüren alle die Wucht der Wandlung, im letzten Jahr haben wir zwar nur ein bescheidenes aber immerhin ein Wachstum hingelegt mit 0,4 Prozent Plus“, sagte er und bezog sich damit auch auf das Motto. Er warnte aber auch, dass die Märkte differenziert zu betrachten seien. Noch immer werden 70 Prozent des Umsatzes mit Print-Produkten gemacht.

Wie auch Wilke erlaubte Matthijs Lusse, CFO Legal & Regulatory bei Wolters Kluwer, einen Blick in die Innensicht des Unternehmen und berichtete über den Wandel des internationalen Unternehmens. Auch er richtete den Blick auf die internationalen Märkte. „200.000 Anwälte gäbe es derzeit in China, für 2024 werde eine Zahl von 2 Mio. erwartet“, sagte er. Für ein international ausgerichtetes Fachinformationsunternehmen seien dies die wichtigen Herausforderungen. Im Fokus stünden die Arbeitsweisen der Kunden. 2004 betrug der Umsatzanteil von Wolters Kluwer mit Online-Produkten einen Umsatz von 48 Prozent, 2012 habe sich der Anteil auf 74 Prozent erhöht.

Weitere Beispiele von Wandlungsprozesse vom klassischen Verlag zum „innovativen Business-Unternehmen“ stellt Markus Reithwiesner, Geschäftsführer aus seinem Haus Haufe Lexware vor, der über die Einführung einer neuen Unternehmenskultur im Freiburger Unternehmen berichtete. Diese richte den Fokus auf die Ergebnisse, die sich bei Kunden erzielen lassen, nicht auf die Erledigung der Aufgaben in den einzelnen Abteilungen. Den Blick auf die Kunden nimmt heute auch Ibrahim Evsan, Berater für Digitalstrategien, vor. Aus der Praxis berichtet Dr. Heinrich Frontzek, Leiter Corporate Communikation bei Festo, wie im Unternehmen kommuniziert wird. Und schließlich gibt Joe Hames, Business Media Manager, einen Einblick in den englischen Fachinformationsmarkt und berichtet über Trends.

Konkrete Praxisbeispiele, aber vor allem die Wandlungsprozesse innerhalb der Unternehmen, die Frage nach den Kundenbedürfnissen und der Blick auf internationale Märkte bestimmen die Theman am ersten Tag der diesjährigen Fachpressekonferenz.

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