Fritz J. Raddatz

Einer der streitbarsten deutschen Literaturkritiker ist tot: Fritz J. Raddatz, langjähriger Feuilletonchef der „Zeit“, ist im Alter von 83 Jahren gestorben. Morgen erscheint im Rowohlt Verlag sein letztes Buch, «Jahre mit Ledig. Eine Erinnerung».

Raddatz wurde 1931 in Berlin geboren. Er begann zunächst als Lektor beim Ostberliner Verlag Volk und Welt. Nach seiner Flucht in die Bundesrepublik im Jahr 1958 dockte er als Cheflektor bei Kindler an, wechselte dann zu Rowohlt (wo morgen sein Erinnerungsbuch Jahre mit Ledig erscheinen wird). Von 1977 bis 1985 übernahm er die Leitung des Feuilletons der Zeit. Raddatz schrieb mehrere Romane und Biographien, u.a. über Heinrich Heine, Karl Marx und Gottfried Benn. Unvergessen ist seine Herausgabe des Werkes von Kurt Tucholsky. Heftige Kontroversen lösten seine autobiographischen Erinnerungen Unruhestifter (2003) und die Veröffentlichung seiner Tagebücher aus.
Zu seinen wichtigsten Werken gehören die 2003 erschienene Autobiographie «Unruhestifter», die 2001 publizierte Gottfried-Benn-Biographie, die Romantrilogie «Eine Erziehung in Deutschland“ («Kuhauge», 1984, «Wolkentrinker», 1987, «Die Abtreibung», 1991) und die 2010 und 2014 veröffentlichten «Tagebücher».

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