Mathias Voigt über die future!publish 2024 „Ein inhaltlicher Schwerpunkt wird – wenig überraschend – auf dem Thema KI liegen“

Am 1. und 2. Februar 2024 findet die future!publish in Berlin statt. Wir haben mit Mathias Voigt von der PR-Agentur Literaturtest gesprochen, die den Kongress veranstaltet.

Mathias Voigt (c) Sabine Felber

Die future!publish geht bereits in die 9. Runde. Was ist das Besondere an dieser Ausgabe des Kongresses?

Das Besondere ist, dass wir uns endlich wieder einmal von Angesicht zu Angesicht begegnen können – also jenseits der Zoomkacheln. 2019 haben wir uns zum letzten Mal zu einer Präsenzveranstaltung getroffen. Wegen eines ominösen Virus fanden dann drei Kongresse in Folge digital statt.

Werden Sie das digitale Format vermissen?

In gewisser Weise schon … Ich muss immer wieder daran denken, wie uns ein Teilnehmer schrieb: „Tolle Inhalte, danke! Übrigens verfolge ich den Kongress von einem Boot im Mittelmeer, auf dem ich gerade Urlaub mache.“ Es muss ja nicht gleich so hedonistisch sein. Aber die digitalen Kongresse haben ganz neue Chancen eröffnet. Der Zugang zu den Inhalten war sehr einfach. Und wir waren selbst ein bisschen überrascht, wie gut das Networking auch im Digitalen funktioniert hat.

Wenn das alles so toll war: Wie kam es dann zur Entscheidung, sich doch wieder „in echt“ zu treffen?

Wir haben unsere Teilnehmer*innen gefragt. Und es haben einfach sehr viele gesagt, dass wir unbedingt wieder zurückkehren sollen zum angestammten Format. Und das machen wir jetzt! Von Anfang gab es großes Interesse an der future!publish 2024. Das zeigte sich schon beim Call for Papers. Wir haben in Rekordzeit eine Menge relevanter Vorschläge von wunderbaren Referent*innen erhalten.

Damit wären wir beim Programm. Worauf dürfen sich die Teilnehmer*innen freuen?

Wir bieten diesmal insgesamt 17 Impulsreferate und 6 Workshops zu den unterschiedlichsten Themen. Ein inhaltlicher Schwerpunkt wird – wenig überraschend – auf dem Thema KI liegen. Diesem Thema werden wir uns aus unterschiedlichen Blickwinkeln nähern. Carmen Udina und Hermann Eckel führen in die relevanten Tools ein. Henning Schönenberger von Springer Nature und Christoph Bläsi von der Uni Mainz zeigen, wie die Umsetzung von Buchprojekten mit KI funktionieren kann. Michael Griesinger spricht über KI-gesteuerte Absatzprognosen für Bücher. Und Studierende der HTWK berichten von ihren Erfahrungen beim Einsatz von KI-Sprachmodellen, wenn es um die Erstellung von wissenschaftlichen Arbeiten geht.

Haben Sie nicht den Eindruck, Sie bedienen dabei ein Hypethema?

Gerade für unsere Branche bietet KI unglaubliche Chancen. Sie ist aber auch eine ungeheure Herausforderung, wenn wir zum Beispiel an Urheberrechtsfragen denken. Wir wollen uns vorurteilsfrei mit Künstlicher Intelligenz befassen und ausloten, welchen Nutzen die Buchbranche aus den neuen Möglichkeiten ziehen kann. Wenn es um die Anwendungen geht, zeigt sich ohnehin: Es geht schon gar nicht mehr um das Ob, sondern um das Wie.

Was erwartet die Teilnehmer*innen noch?

Meiken Endruweit guckt noch einmal auf das Thema New Work. Okke Schlüter beschäftigt sich mit Innovationsteams. Bei Elena Appel und Judith Hoffmann geht es um das wichtige Thema der Nachwuchsgewinnung. Wir bekommen einen Einblick, wie Tessloff zum nachhaltigen Verlagshaus werden möchte. Und wir sprechen zum Status quo der IT-Standards für unsere Branche. Die beiden letztgenannten Veranstaltungen sind übrigens ein Beweis dafür, wie die Branche gemeinsam an relevanten Zukunftsthemen arbeitet. Denn die Inhalte dazu werden erarbeitet in den IGen des Börsenvereins.

Das klingt nach einem sehr breiten Ansatz. Zu breit?

Wem das zu breitgefächert erscheint, den kann ich noch mit ein paar weiteren Themen „erschrecken“: Wir schauen uns die Nutzungsmöglichkeiten der Blockchain an, es geht um den Einsatz von Business Intelligence oder die Implementierung von Veränderungskultur in Unternehmen. Und wir haben ein Impulsreferat unter dem Titel „Beyond Publishing“. Dabei wird es darum gehen, wie das Publizieren von Büchern und E-Books jenseits der ausgetretenen Verlagspfade funktioniert. Last but not least setzen wir Impulse zum Marketing, zu Social Media und Social Reading. Und auch bei dieser future!publish-Ausgabe gibt es wieder ein Update zum Verlagsrecht.

Das beantwortet aber nicht die Frage nach der Heterogenität …

Die Idee hinter future!publish ist genau das: Wir wollen thematisch weitgefächert sein! Dahinter steckt auch der Gedanke, ein Ort des Austauschs und der Begegnung für ganz viele unterschiedliche Menschen zu sein, die in der Buchbranche unterwegs sind: angefangen von Nachwuchskräften bis hin zu den Entscheider*innen in den Unternehmen. Und wir bringen Leute aus den Lektoraten, aus dem Marketing und dem Vertrieb zusammen. Wir laden alle ein, nach Berlin zu kommen und sich das anzuschauen! Tickets können bis ganz kurz vor dem Veranstaltungsbeginn gekauft werden.

https://futurepublish.berlin/programm-2024/

 

 

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