GfK Media*Scope: 1,4 Millionen Deutsche nutzen digitale Bezahl-Abonnements für Bücher

Knapp 30 Millionen Euro haben die Deutschen im ersten Halbjahr 2015 für digitale Buch-Abonnements ausgegeben. Damit betragen die Ausgaben der Konsumenten in diesem noch jungen Markt für digitale Lese-Flatrates circa ein Drittel dessen, was sie für einzelne E-Books ausgeben.

Das geht aus einer Analyse von GfK Media*Scope hervor, einer kontinuierliche Befragung von ca. 25.000 Konsumenten in Deutschland zu ihren Einkäufen unter anderem auch im Medienmarkt. Die Ergebnisse werden auf die deutsche Gesamtbevölkerung ab einem Alter von zehn Jahren hochgerechnet. Digitale Abonnements sind ab Januar 2015 Bestandteil der regelmäßigen Befragung.

Weitere Ergebnisse der Analyse: Der Kauf von einzelnen E-Books ist im Markt als Vertriebskanal mittlerweile fest etabliert. Im ersten Halbjahr kauften 2,9 Millionen Deutsche ab 10 Jahren E-Books und gaben insgesamt knapp 95 Millionen Euro aus. Dies entspricht einem Plus von 13 Prozent. Insgesamt hat sich das Wachstum allerdings leicht abgeschwächt. Nicht erfasst in diesen Zahlen sind Schul- und Fachbücher.

Im selben Zeitraum nutzten 1,4 Millionen Deutsche ab zehn Jahren digitale Bezahl-Abos. Das sind Modelle zur digitale Ausleihe von Büchern: zum Beispiel das kostenlose Ausleihen im Rahmen einer Mitgliedschaft bei Online-Anbietern, die Online- Ausleihe in Bibliotheken sowie monatliche Flatrate-Modelle.

Die Nutzer dieser Modelle sind stark auf das Ausleihen fokussiert. Mehr als die Hälfte der Abonnenten kauften in diesem Zeitraum keine Bücher mehr – weder gedruckte noch E-Books –, sondern nutzen ausschließlich Bezahl-Abonnements.

56 Prozent der Nutzer sind, wie so oft bei digitalen Themen, Männer mit einem Altersschwerpunkt zwischen 20 und 49 Jahre. Die Nutzer sind über-durchschnittlich gebildet, gut situiert und leben tendenziell eher urban. Eine interessante Zielgruppe für den Buchmarkt, in welchem die Käuferschaft eher weiblich und älter ist.

Doch nicht nur Bücher stehen hoch in der Gunst der Deutschen bei digitalen Flatrates. Im Entertainment-Gesamtmarkt, der aus den Bereichen Musik, Video und Büchern besteht, überschritten die Ausgaben im ersten Halbjahr 2015 erstmals die Marke von 200 Millionen Euro. Knapp die Hälfte der Ausgaben entfällt hier auf den Bereich Video und Anbieter wie Amazon, Netflix oder Maxdome. Neue Marktteilnehmer mit neuen Vermarktungsmodellen treten hier in Konkurrenz zu bereits etablierten digitalen Plattformen und stationären Händlern.

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