„Große Vielseitigkeit und sprachschöpferische Kraft“ Hieronymusring 2023 an Claudia Sinnig

Claudia Sinnig (c) privat

Der Hieronymusring, eine Auszeichnung für besondere Leistungen in der literarischen Übersetzung, geht in diesem Jahr an Claudia Sinnig. Sie erhält den Ring für ihre Übertragungen bedeutender litauischer Prosa und Lyrik. Zu den von ihr übersetzten Autoren zählen Thomas Venclova und Jonas Mekas, Eugenijus Ališanka und Sigitas Parulskis sowie Antanas Škėma.

Claudia Sinnig, die in Leipzig und Litauen studierte, die politische Wende in Litauen mitgestaltete und heute im Oderbruch lebt, entfalte in ihrer übersetzerischen Arbeit eine große Vielseitigkeit und sprachschöpferische Kraft, die zudem eine präzise Lektüre und die fundierten Kenntnisse litauischer Geschichte, Literatur und Lebenswelt erkennen lassen, heißt es in der Begründung. „Prosa überträgt Claudia Sinnig ebenso souverän wie Essayistik oder Lyrik und schafft für die düster schwebenden Impressionen und Erinnerungen von Antanas Škėma genauso eine deutsche Sprache wie für die ausgefeilte und an klassischen Vorbildern geschulte Dichtung von Thomas Venclova oder die scheinbar leichtfüßigen Verse und lakonischen Essays von Eugenijus Ališanka.“

Die undotierte Auszeichnung wird am 24. Juni 2023 um 19.45 Uhr im Rahmen der VdÜ-Jahrestagung in der Lindenhalle Wolfenbüttel von der derzeitigen Trägerin Heike Flemming überreicht.

Der Hieronymusring wurde 1979 vom VdÜ gestiftet und erstmals vergeben. Möglich wurde dies durch Zuwendungen des Rowohlt Verlags und durch den Einsatz von Verleger Heinrich Maria Ledig-Rowohlt und Helmut Frielinghaus, dem damaligen Lektor und Leiter der Übersetzungsabteilung. Er wird alle zwei Jahre weitergereicht. Wer ihn trägt, entscheidet über die Auswahl der oder des Nachfolgenden. Unter den bisher Benannten waren Susanne Lange, Ulrich Blumenbach, Miriam Mandelkow und Gabriele Leupold.

 

 

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