Im Januar auf Platz 1: Ursula Krechel

Platz 1 (4) 59 Punkte

URSULA KRECHEL: Shanghai fern von wo

Roman. Jung und Jung Verlag, 504 Seiten, 29,90 Euro
Mittelschwere Lektüre

Shanghai 1938, eine der letzten Zufluchtstätten für die flüchtenden Juden aus Deutschland: eine von ihnen ist Franziska Tausig (sie erfindet die Frühlingsrolle), ein anderer der Buchhändler Ludwig Lazarus.

Platz 2 (-) 53 Punkte

MARION POSCHMANN: Hundenovelle

Frankfurter Verlagsanstalt, 126 Seiten, 17,80 Euro
Mittelschwere Lektüre

Plötzlich ist da ein großer, schwarzer Hund: Er folgt der Ich-Erzählerin, zwängt sich durch den Türspalt in ihre Wohnung, drängt sich in ihr Leben.

Platz 3-4 (10-11) 50 Punkte

ROBERT OLMSTEAD: Der Glanzrappe

Roman. Aus dem Amerikanischen von Edith Nerko und Jürgen Bauer.
Eichborn Verlag, 264 Seiten, 28,00 Euro
Leichtere Lektüre

Am 10. Mai 1863 schickt die Mutter Robey los, um den Vater zurück nach Hause zu holen. Was er findet, ist der Krieg. Eine Welt voller Grausamkeit, ohne Moral und Gesetze, die den Jungen vollständig verwandelt. Er erreicht die Schlachtfelder von Gettysburg.

Platz 3-4 (7) 50 Punkte

HANS PLESCHINSKI: Ludwigshöhe

Roman. C. H. Beck Verlag, 579 Seiten, 24,90 Euro
Leichtere Lektüre

Clarissa, Monika und Ulrich erben Geld, viel Geld. Und sie haben es ? in der Lebensmitte erschöpft ? auch nötig. Aber sie müssen eine Bedingung erfüllen: In einer Villa am Starnberger See soll eine Zufluchtsstätte für Lebensmüde entstehen. Das Haus füllt sich.

Platz 5 (9) 43 Punkte

MIGUEL DE CERVANTES: Don Quijote von der Mancha

Herausgegeben und übersetzt von Susanne Lange.
Carl Hanser Verlag, Band I: 696 Seiten, Band II: 792 Seiten, 68,00 Euro
Mittelschwere Lektüre

In neuer, vielgerühmter Übersetzung ein Klassiker der Moderne um den Ritter von der traurigen Gestalt und seinen treuen Gefährten Sancho Panza. Ein Roman, der den Roman erfindet. Leser und Ritter lernen: Geschichten sind Fiktion, also Literatur.

Platz 6 (10-11) 33 Punkte

RICHARD YATES: Eine besondere Vorsehung

Roman. Aus dem Englischen von Anette Grube.
DVA, 400 Seiten, 19,95 Euro
Leichtere Lektüre

Eine Mutter, gescheiterte Bildhauerin, die alle ihre Hoffungen auf ihren Sohn projiziert: Robert Prentice ist gefangen in den weltfremden Ansprüchen der Mutter. Am Ende wird ihm erst der 2. Weltkrieg die Chance geben, sich zu befreien.

Platz 7 (-) 30 Punkte

SOFJA TOLSTAJA: Eine Frage der Schuld

Roman. Aus dem Russischen von Alfred Frank und Ursula Keller.
Manesse Verlag, 320 Seiten, 19,90 Euro
Leichtere Lektüre

75 Jahre nach dem Tod ihres Mannes gab es einen Sensationsfund im Nachlass: einen Eheroman, geschrieben im Dialog mit der „Kreutzersonate“ Lew Tolstois.

Platz 8 (-) 27 Punkte

HANNS ZISCHLER: I Wouldn´t Start from Here

Verzettelte Geschichten
Deutsches Literaturarchiv Marbach, Marbacher Magazine 22
76 Seiten, 9,00 Euro
Leichtere Lektüre

Gesammelte Zettel des Schriftstellers und Schauspielers Hanns Zischler. Erinnerungssplitter, Vergangenheitsscherben, zufällig erhalten, beschrieben und jetzt kommentiert.

Platz 9 (5-6) 26 Punkte

JAN KONEFFKE: Eine nie vergessene Geschichte

Roman. DuMont Verlag, 320 Seiten, 19,90 Euro
Mittelschwere Lektüre

Felix ist der jüngste von vier Söhnen. Der Vater verehrt Kant, die Mutter neigt zum Wahn. Felix flüchtet sich ins Klavierspiel. Bis die Mutter im Krieg die Saiten zur Sammelstelle bringt ? als kriegswichtigen Rohstoff. „Es kommt schlimmer, als es bereits ist.“

Platz 10 (-) 25 Punkte

STEFFEN POPP: Kolonie Zur Sonne

Gedichte. Herausgegeben von Daniela Seel.
kookbooks, 64 Seiten, 19,90 Euro
Schwierigere Lektüre

„Sternenstadt“, „Tristan Gelände“, ?Meeresstudio“, heißen Kapitel aus Steffen Popps neuem Gedichtband – Natur, Fantasie, Technik stoßen aufeinander. Das Gedicht bringt sie auf Augenhöhe. Jetzt erst können sie Verbindungen eingehen, Verbündete werden.

Persönliche Empfehlung im Januar von Elmar Krekeler (Berlin):

TOM DRURY: Die Traumjäger

Roman. Aus dem Amerikanischen von Gerhard Falkner und Nora Matocza.
Klett-Cotta Verlag, 255 Seiten, 19,90 Euro

„Tom Drury erzählt vom Wochenende eines Klempners im bibelfesten Iowa, von der Gewalt unter der Oberfläche Amerikas, vom Implodieren einer Familie. In unheimlichen Sätzen, in unheimlich schönen Sätzen. Vor Franzens „Korrekturen“, vor O’Nans „Abschied von Chautauqua“ erschienen, jetzt endlich auch auf Deutsch zu entdecken: ein meisterhafter Erzähler.“ (Elmar Krekeler)

Diskussionssendung zur „Bestenliste“ im Hörfunk:

SWR2 Literatur
Dienstag, 06. Januar um 20.03 Uhr
über Bücher der Januar-Bestenliste diskutieren
Ursula März, Jörg Drews und Martin Lüdke. Moderation: Eberhard Falcke

Literatur im Fernsehen:

„Literatur im Foyer? mit Thea Dorn

Freitag, 9. Januar um Mitternacht im SWR Fernsehen
Sonntag, 11. Januar um 10.15 Uhr in 3sat
Thea Dorn im Gespräch mit Hans-Ulrich Wehler

Freitag, 16. Januar um Mitternacht im SWR Fernsehen
Sonntag, 8. Februar um 10.15 Uhr in 3sat
Thea Dorn im Gespräch mit Jürgen Lodemann und Karl-Heinz Ott

Freitag, 23. Januar um Mitternacht im SWR Fernsehen
Sonntag, 25. Januar um 10.15 Uhr in 3sat
Thea Dorn im Gespräch mit Dieter Bednarz, Bernhard Bueb,
Wladimir Kaminer, Dieter Thomä

Freitag, 30. Januar um Mitternacht im SWR Fernsehen
Sonntag, 15. Februar um 10.15 Uhr in 3sat
Thea Dorn im Gespräch mit Klaus Harpprecht

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