John Griesemer las bei Müller & Böhm

John Griesemer (l.) mit Moderator David Eisermann

Ein großer Auftritt, eine beeindruckende Lesung: Der Autor John Griesemer stellte heute Abend in der Düsseldorfer Literaturhandlung Müller & Böhm seinen bei Arche erschienenen Roman Herzschlag vor. Das Publikum konnte Textpassagen im amerikanischen Original hören, die noch gar nicht in Buchform vorliegen – die deutsche Ausgabe ist bislang die einzige publizierte.

Dass Herzschlag zuerst in der Übersetzung von Hennig Ahrens auf Deutsch erschienen ist, habe ihn schon allein wegen der Widmung gefreut, erzählte John Griesemer. Sein 92-jähriger Vater sei sehr berührt gewesen, die deutschen Worte „Für meinen Vater“ zu lesen, auch weil die Familie deutsch-französische Wurzeln in Elsass-Lothringen hat.

Griesemer hat einen Theater-Roman geschrieben. Selbst Schauspieler, habe er anfangs gedacht, dies würde ihm leicht fallen. Doch je näher dem Schriftsteller ein Sujet sei, desto schwieriger könne sich der Schreibprozess gestalten – und verzögern. Auf die Frage, wann er das Buch denn haben könne, hätte er seinem deutschen Verleger Niko Hansen nur antworten können, sobald es fertig sei.

Die Erfahrung als Schauspieler habe aber auch immer wieder Einfluss auf sein Schreiben, so der Autor, der in Deutschland mit „Rausch“ wochenlang auf den Bestseller-Listen zu finden war. Er lese sich Passagen des Manuskripts immer wieder laut vor und merke gleich, wenn eine Szene nicht funktioniere. Das Publikum im Heinrich Heine-Haus, in dem die Literaturhandlung Müller & Böhm beheimatet ist, kam überdies in den Genuss des Vortrags eines professionellen Sprechers.

Und erfuhr über den Charakter Cecily Wuppertal in Herzschlag: John Griesemer mag den Klang des Wortes Wuppertal, so wie seine Figur, die sich ihren Nachnamen nach einer Reise durch Deutschland gegeben hat – „Sie war mit einem Eurail-Ticket durch Deutschland gereist und hatte den Namen jeder Stadt, durch die sie kam, als Nachnamen ausprobiert. Cecily Bonn. Cecily Würzburg. Cecily München. Cecily Oberammergau. (…) ,Wuppertal’ hat gepasst, sagte sie.“

Man wünscht dem Autor einen Ausflug nach Wuppertal, eine Fahrt mit der Schwebebahn und eine baldige Publikation seines neuen Romans in seiner Muttersprache. Sein Agent habe ihm geraten abzuwarten, bis sich die durch die Finanzkrise gebeutelte amerikanische Verlagslandschaft wieder beruhigt habe. Solange haben wir den Herzschlag exklusiv.

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