Literaturpreis des ZDF, 3sat und der Landeshauptstadt Mainz Julia Schoch wird neue Mainzer Stadtschreiberin

Julia Schoch © ZDF/Uli Burkhardt

Die in Potsdam lebende Schriftstellerin Julia Schoch wird Mainzer Stadtschreiberin des Jahres 2024. Die Verleihung des Preises ist für März 2024 geplant. Der von ZDF und 3sat gemeinsam mit der Stadt Mainz vergebene renommierte Literaturpreis ist mit 12.500 Euro dotiert. Gemeinsam mit dem ZDF wird die Schriftstellerin eine Dokumentation nach freier Themenwahl produzieren und die Stadtschreiberwohnung im Mainzer Gutenberg-Museum beziehen.

„Mit Julia Schoch kommt eine von der Kritik hoch gelobte prominente Schriftstellerin der jüngeren Generation nach Mainz, die einen ganz eigenen Ton in die deutschsprachige Literatur bringt,“ so die Jury. „Julia Schochs Romane verweben berührend die persönlichen Erfahrungen ihrer Frauenfiguren mit historischen Umbrüchen. Ihre Perspektive – geprägt vom Erlebnis der Wende als Teenager in Potsdam – entfaltet klar, zart, und scheinbar ganz leicht, tiefe Sehnsüchte unserer Zeit nach Zugehörigkeit.“

ZDF-Programmdirektorin, Dr. Nadine Bilke, über die neue Mainzer Stadtschreiberin: „Julia Schoch gelingt es, Literaturkritik und Lesepublikum gleichermaßen zu begeistern. Als poetische und emotionale Erinnerungslandschaft erzählt sie Kindheit, Liebe und Familie im besonderen Kontext deutscher Geschichte. Wir freuen uns, diese beeindruckende Autorin für das Stadtschreiberjahr nach Mainz zu holen.“

Auch die Mainzer Kulturdezernentin Marianne Grosse begrüßt die Wahl von Julia Schoch: „Wir gewinnen im Mainzer Stadtschreiberamt eine filigrane Beobachterin zwischenmenschlicher Untiefen, in denen sich verändernde Blickwinkel neue und stets erstaunliche Perspektiven aufwerfen. Julia Schoch ist vielfach prämiert, tritt zudem als Übersetzerin für namhafte Autorinnen wie etwa Fred Vargas auf und hat bereits mehrfach für Erstaunen in der deutschen Literaturszene gesorgt.“

Julia Schoch, 1974 in Bad Saarow geboren, studierte Germanistik und Romanistik an der Universität Potsdam. Gleich ihr erstes Buch, der Kurzgeschichtenband „Der Körper des Salamanders“ (2001), wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderen mit dem Friedrich-Hölderlin-Preis und dem Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis. 2004 veröffentlichte sie den Roman Verabredungen mit Mattok und begann, regelmäßig Literatur aus dem Französischen zu übersetzen. Es folgten die Romane Mit der Geschwindigkeit des Sommers (2009), Selbstporträt mit Bonaparte (2012) und der Generationenroman Schöne Seelen und Komplizen (2018) sowie weitere Kurzprosa und Essays. Im Frühling 2023 wurde ihr Roman Das Liebespaar des Jahrhunderts zum Bestseller. Zu den vielen Auszeichnungen für ihr Werk gehörten zuletzt die „Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung für das schriftstellerische Gesamtwerk“ (2022) und der Schubart-Literaturpreis der Stadt Aachen (2023).

Der Mainzer Stadtschreiber Literaturpreis wird jährlich seit 1985 vergeben. Der Preisträger 2023 ist der österreichische Schriftsteller Alois Hotschnig. Zur Jury gehören: Josef Haslinger, Katia Lange-Müller, Dr. Tilman Spengler und Ilija Trojanow, die ZDF-Programmdirektorin Dr. Nadine Bilke, die ZDF-Kulturchefin Anne Reidt, die 3sat-Koordinatorin Natalie Müller-Elmau, der 3sat-Literaturkritiker Dr. Michael Schmitt, die ZDF-Kulturredakteurin Dr. Susanne Becker (Jury-Vorsitzende) und der aktuelle Preisträger Alois Hotschnig sowie die Mainzer Kulturdezernentin Marianne Grosse.

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