Barsortimente KI, Kulturpass und Kosten: Die Themen der Börsenvereins-Fachausschüsse

Nadja Kneissler (Ausschuss für Verlage), Stephan Schierke (Ausschuss für den Zwischenbuchhandel) und Christiane Schulz-Rother (Ausschuss für den Sortimentsbuchhandel) kamen zu den Fachausschusssitzungen zusammen (Copyright: Nurettin Cicek).

 

Die drei Fachausschüsse des Börsenvereins haben sich in ihren Sitzungen auf zentrale Positionen geeignigt. Ein Überblick.

Im Zuge des 75. Jahrestages der Pogram-Nacht am 9. November und des andauernden Nah-Ost-Konfliktes positioniert sich der Börsenverein mit einem Plakat deutlich gegen Antisemitismus. Mitglieder können dieses auf der Website des Verbands herunterladen oder per Post anfordern.

Download: https://www.boersenverein.de/buchmarketing/downloads/
Kostenfreie Bestellung als Plakat für Mitglieder: https://www.boersenverein.de/buchmarketing-bestellung/

Die Verlage vor neuen Herausforderungen

Wie geht man mit generativer Künstlischer Intelligenz (KI) um? Das stand unter anderem auf der Agenda des Verlegerausschusses. Di Verlage pochen auf baldige Lösungen in den Bereichen Urheberrecht, Transparenz hinsichtlich des verwendeten KI-Trainingsmaterials, den Vergütungsregeln und der Kennzeichnung.

Immerhin kursierten bereits viele KI-erstellte MeToo-Produkte auf Online-Plattformen. Zuden schon zuvor stark betroffenen Ratgeberverlagen seien inzwischen auch Belletristik-Werke hinzugekommen, die in Form von leeren Notizbüchern mit geklauten Covern entfremdet würden. Wer solche Fälle entdeckt, solle sich an die Rechtsabteilung des Börsenvereins wenden, die widerrum Informationsmaterialien zum Thema bereithält.

Assistive KI käme in den Bereichen Auflagensteuerung und Marketing bereits schon bei einigen zum Einsatz.

Eine weitere Forderung an die Politik besteht in der strukturellen Verlagsförderung, die unabdingbar sei, so die Vorsitzende Nadja Kneissler.

Um die Zukunft der wichtigen und bald anstehenden Leipziger Buchmesse mache man sich Sorgen, sagte Kneissler am Ende, da immer noch keine Nachfolge für den ausscheidenden Messedirektor Oliver Zille benannt sei.

Buchhandel pocht auf Unterstützung

Der Kulturpass müsse weitergeführt werden, fasste Christiane Schulz-Rother, Vorsitzende des Sortimenter-Ausschusses zusammen. Er habe sich als Erfolg erwiesen um in Zeiten des demographischen Wandels die junge Zielgruppe anzusprechen.

Angesichts der steigenden Maut- und CO2-Kosten für die Logistiker drängen die Sortimenter außerdem darauf, dass die Kostensteigerungen nicht alleinig vom Buchhandel getragen werden könnten. Die Buchpreise müssten sicher weiter nach oben entwickeln, um eine Kostenfalle zu vermeiden.

Die Leseförderung wolle man weiter aus der Ecke holen und hofft auf mehr Präsenz in der Öffentlichkeit. Auch Wirtschaft und Politik sollten sich engagieren, um den Bildungsstandard zu halten. Damit könnten sie auch ihren Nachhaltigkeitsverpflichtungen nachkommen, wand Nadja Kneissler ein.

Wenn es um die Zahlen geht

Stephan Schierke, Vorsitzender des Ausschusses für den Zwischenbuchhandels positionierte sich im Einklang mit den anderen Ausschüssen gegen ein EU-Vorhaben, dass die Zahlungsziele auf 30 Tage verkürzen will. Es handele sich um Regelungen zwischen Kaufleuten, die seit Jahrhunderten eingespielt seien und funktionierten, in der Buchbranche seien sie vor allem für die Barsortimente mit langen Lagerzeiten nicht darstellbar. Man versucht nun Teil einer Ausnahmeregelung zu werden und schätzt die Chancen gut ein.

Schließlich wurden noch die Meldenummern thematisiert, deren Verständnis es zu schulen gäbe. Bei der Nummer 17 müssten sich die Buchhändler:innen an die Verlage wenden.

Die Kosten-Workshops wolle man im neuen Jahr angehen.

Kommentare (0)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert