Angelika Siebrands, Lorenz Borsche und Michael Pohl, die Vorstände der eBuch eG, haben sehr deutlich („das ist die dümmste Idee, auf die KNV bislang gekommen ist“) auf die heute bekannt gewordene Kooperation von KNV mit Amazon reagiert (Die deutschsprachigen Titel des Verlagsprogramms von Amazon Publishing sind ab sofort über KNV zu bestellen). Hier die Stellungnahme der eBuch Genossenschaft im Wortlaut:
Fragt man öffentlich herum, werden 4 von 5 Büchern online verkauft. In der Realität ist es aber nur eines von fünfen, die anderen vier (oder 80%) werden ganz normal in richtigen Buchhandlungen verkauft. Das wissen auch die Autoren, sogar die Selfpublisher. Veröffentlicht man bei amazon, ist man nur dort sichtbar, egal ob mit dem eBook oder dem gedruckten Buch. Und das war bislang ein sehr starkes Argument gegen eine Veröffentlichung bei dem Wanna-Be-Monopolisten amazon, aber ein gutes für die Veröffentlichung bei BOD, Tolino, epubli oder ähnlichen Plattformen, deren Titel überall im Buchhandel beziehbar und erhältlich sind. War, denn: das Barsortiment KNV hat eine Vereinbarung mit amazon publishing geschlossen und will nun dessen Titel dem ganzen Buchhandel zur Verfügung stellen. Das ist die dümmste Idee, auf die KNV bislang gekommen ist, denn so öffnet man dem zukünftigen Monopolisten Tür & Tor. Biedermann und die Brandstifter fallen einem da ein. Der Biedermann sitzt in Erfurt – und der Buchhändler in der Falle, denn das Argument, amazon-Titel gäbe es im Buchhandel nicht, ist damit aufgehoben. Danke KNV, großartige Idee. Wie verzweifelt ist man in Erfurt?
Angelika Siebrands, Lorenz Borsche und Michael Pohl
Ich finde die Möglichkeit, dass wir BuchhändlerInnen über KNV die Amazon-Titel beziehen, positiv.
Bislang mussten wir KundInnen, die danach fragten eben an Amazon verweisen.
Jetzt können wir den LeserInnen sagen: natürlich bekommst Du das gewünschte Buch auch von uns, in Deiner Buchhandlung – und Du brauchst überhaupt nicht mehr beim großen amerikanischen Gemischtwarenhändler Deine Bücher bestellen.
Dass die Titel bislang nur direkt bei A zu beziehen waren, sprach nicht gegen den größten Buchanbieter (war kein neg. Qualitätsmerkmal – sondern gegen uns Buchhändlerinnen (weil wir sie halt nicht für unsere Kundinnen besorgen konnten).
So können wir die KundInnen glücklich machen, die sich eben bewusst FÜR den Kauf in ihrer Buchhandlung entschieden haben
Es scheint dem werten Vorstand entgangen zu sein, dass es sich bei Amazon Publishing um einen Verlag handelt, anders ist das dumme Argument, es gäbe nun weniger Motivation bei Bod etc. zu veröffentlichen nicht zu erklären.