Kundenfang mit Comic-Charmeuren

Im BuchMarkt-Septemberheft 2013, Seite 48, setzt unser Autor Helmut Benze seine Serie STERNstunden des Verkaufs fort und präsentiert eine Auswahl der Verkaufsargumente, Kundenaktionen sowie Leser- und Pressetimmen zu den 14 bislang erschienen Bänden der Reihe Brockhaus Literaturcomics. Jeder dieser prächtig illustrierten Bände hat 64 Seiten, Hardcover, Format 21,0 x 28,0 cm und kostet 12,95 Euro.

Charles Dickens: „Eine Weihnachtsgeschichte“
Henryk Sienkiewicz:“Quo vadis?“
Jules Verne: „In 80 Tagen um die Welt“
Daniel Defoe: „Robinson Crusoe“

Comic-Charmeure?
Eine etwa siebzigjährige Stammkundin des Büchertrios fragte – offensichtlich befremdet – ob man denn Weltliteratur in Comicversionen überhaupt verantworten könne. Das sei doch so, als ob man von einem reichhaltigen Festmahl einige Duftproben und Häppchen serviere und erwarte, dass der Gast sich nicht nur satt sondern auch zuvorkommend und großzügig bewirtet fühlt. Nachdem die Buchhändler Vorzüge und besonderen Reiz der Brockhaus-Comics dargelegt und mit Beispielen aus den Bänden sowie mit Zitaten junger LeserInnen unterfüttert hatten, zog sich die Kundin in die Leseecke zurück, beschäftigte sich eingehend mit Odyssee, Madame Bovary und Oliver Twist und erwarb alle Bände: „Da haben Sie ja wahre ‚Comic-Charmeure‘ auf mich angesetzt. Dieses Rendezvous mit Weltliteratur will ich meinen Enkelinnen und Enkeln auch gönnen. Und bin ja nun bestens für die nächsten Geburtstage und sonstigen Geschenkanlässe gerüstet.“
Seitdem bezeichnet das Büchertrio die Brockhaus-Literaturcomics liebevoll als „Comic-Charmeure“ und konnte schon viele Kunden für´s Stelldichein mit Weltliteratur gewinnen.

Reaktionen junger LeserInnen

Verkaufsargumente 1. Klasse:
Redakteure der Medien, die Brockhaus-Comics rezensiert haben, und ich haben junge LeserInnen zwischen 10 und 16 Jahren um spontane Urteile gebeten. Hier eine Auswahl. Sie eignet sich gut als Verkaufshilfe oder als Quelle für Sprechblasen im Rahmen einer Schaufenster- und Ladenpräsentation:
„Ich lese gerne Comics, weil da viele Bilder sind. Und das mag ich an Geschichten, denn dann fühlt man sich, dass man mitten drin ist… Und dann ist da auch nicht so viel Text. Also das kriegt man schnell gelesen.“
Der letzte Mohikaner ist gut gezeichnet. Der ist richtig fein gemalt. Da sind jede Einzelheiten perfekt aufgemalt…“
„Die Information über den Autor Cooper, wie er gelebt hat, über seine Kindheit, die fand ich gut. Und dann waren da auch noch viele Bilder aus früheren Büchern drinnen. Das war sehr interessant.“
„Madame Bovary hatte ich mir ganz anders vorgestellt. So wie die blonde Wetterfrau vom Fernsehen. Jetzt bin ich neugierig, wie sie im Original beschrieben wird. Das Ganze gefällt mir aber schon jetzt sehr!“
„Toll, hätte nie gedacht, dass ein Comic auch dann noch so spannend ist, wenn man das Buch Schatzinsel schon mal gelesen hat. Wieder hatte ich Angst um den Helden John Hawkins. Und das, obwohl ich ja den guten Ausgang erinnere. Jetzt will ich das Buch nochmal lesen. Vor allem die Szenen in der Apfeltonne und im Inselblockhaus will ich nochmal vergleichen.“
„Von den total überraschenden Anhängen mit den Berichten über die Autoren und deren Leben sowie deren andere Bücher war ich total überrascht. Das war sehr gut und mein Bücherwunschzettel wird länger.“
„Ich wusste, dass Mr. Fogg seine Wette gewinnt in In 80 Tagen um die Welt. Aber dass ich nochmal so gefesselt und auch von den komischen Stellen nochmal belustigt würde, hat mich echt überrascht.“
„Der Verne spinnt doch! Reise zum Mittelpunkt der Erde – So sieht es niemals im Erdinneren aus! Das will ich jetzt genauer wissen!“
„Märchen habe ich immer für Kinderkram und langweilig gehalten. Aber diese Storys 1001 Nacht sind ja echt heiß und so spannend. Davon will ich mehr lesen.“
„Ich habe immer geglaubt, der Robinson ist nur für Jungen interessant. Mich hat die Comicfassung gepackt, und ich werde mir das Buch wünschen. Vor allem will ich vergleichen, wie das war, als Robinson Freitag rettete, ihn ‚erzog‘ und zu einem zivilisierten Menschen machte.“
„Ich habe den Film Glöckner von Notre Dame gesehen. Erst der Comic hat mir klargemacht, welche Mächte und bösen Leute den armen Krüppel und die schöne Zigeunerin verfolgten und quälten.“
„Tiergeschichten haben mich nie besonders interessiert und Geschichten über Menschen, die mit Tieren leben und sogar sprechen, schon gar nicht. Aber der Comic Dschungelbuch hat mich gefesselt. Die Bilder sind große Klasse. Obwohl ich nicht weiß, ob es da wirklich so aussieht. Jetzt will ich mehr über den Urwald und seine Tiere lesen und realistische Bilder sehen.“

Pressestimmen

Buchhändler, die Pressezitate ins Beratungsgespräch oder in die Buchpräsentation einbauen, schaffen sich überzeugende Verbündete:

ALFONZ im Fokus – Comics in der Schule:
„Die Traditionsmarke Brockhaus dient nun in Deutschland etliche Bände dieser französischen Serie als Plattform, um Jugendliche behutsam an Stoffe der Weltliteratur heranzuführen…Mit Blick auf die Zielgruppe erfolgte der Transfer des literarischen Ausgangsbuches in die grafische Erzählform eng am Original.“
„Grafisch präsentieren sich die von unterschiedlichen französischen Künstlern gestalteten Bände auf gutem Niveau. Als optische Klammer fungieren die von Jean-Yves Delitte gezeichneten Titelbilder. Zudem finden sich in einem reich bebilderten Anhang jeweils ausführliche Informationen zu Autor, Werk und Entstehungszeit.“
Vor der eigentlichen Auseinandersetzung mit dem Stoff wurden etwa hundert Schüler u. a. mit diesen Fragen konfrontiert:
„Wie hat Dir der Comic gefallen?“
21%: hervorragend
66%: gut
9%: geht so
4%: nicht gut

„Würdest Du den Originaltext wegen des Comics lesen?“
52%: würde ich gern lesen
48% würde ich nicht lesen

„Durchweg wurden den gelesenen Comics gute Noten gegeben, ein Schüler vergab sogar das Prädikat „Klasse!'“
„Die Lektüre der Comics wurde als ’nette Abwechselung zur trockenen Schullektüre‘ empfunden und insgesamt darf das Literaturprojekt als Erfolg gewertet werden.“

KiRAKA Dein Kinderkanal WDR:
„Lest ihr gerne Comics? Dann haben wir heute einen Super-Tipp für euch. Es gibt nämlich eine neue Comic Reihe. Weltbekannte Bücher, also Klassiker, könnt ihr als Comic lesen…“

Pro Literaturcomics, Deutsche Welle:
„Und natürlich hätte niemand im Verlag etwas dagegen, wenn ältere, oder auch noch jüngere Leser zu den Bänden griffen. Man tut das durchaus mit Gewinn… Literatur und Comic, das geht sehr wohl. Vor allem, wenn es so sorgfältig gestaltet und getextet ist wie im vorliegenden Fall.“
„Nun könnte man einwenden, wer einmal Robinson Crusoe als Comic geschaut hat, der ist verloren für den Originalroman… Vielmehr ist davon auszugehen, dass so mancher Leser tatsächlich neugierig wird und früher oder später zur gedruckten, bildlosen und originalen Version des Romans greift… Die Bände sind ein ehrenwerter Versuch…wer sagt denn, dass man damit nicht neue Leserschichten erobert?“
„…Wenn nun also Daniel Defoe, Miguel Cervantes, Robert Louis Stevenson und sogar Homer über den Umweg Comic in unsere Klassenzimmer und/oder nach Hause kommen, dann ist das unbedingt zu begrüßen.“

www.ratgeberspiel.de:
„Auch diesmal Quo vadis? ist das Werk gelungen, es ist nicht nur ansprechend gemacht, nein, auch das Zusatzmaterial, wie in der Reihe üblich, mit Hinweisen zum Autor und Hintergrundinformationen lässt kaum Wünsche offen.“
„Die Idee, mittels Comic junge Leser für Klassiker der Literatur zu begeistern, ist sehr lobenswert, denn so bleiben die Geschichten 1001Nacht, die über zahlreiche Generationen weiter getragen worden sind, lebendig. Und auf der anderen Seite macht man junge Leute neugierig, um sich so vielleicht das entsprechende Buch vorzunehmen.“
„Als reiner Comic ist das Werk 1001 Nacht gelungen, denn die grafische Gestaltung ist brillant und lässt so die Geschichte viel lebendiger werden.“

Eselsohr:
„In Text und Bild halten die Graphic Novels den Originalen die Treue. Sie interpretieren nicht modern und künstlerisch, sondern verdichten den Urtext und behalten Sprache und Atmosphäre der Vorlage bei. Das kommt allen Erstlesern zugute, die – auch dank ausführlicher Informationen über Autor, Werk und seine Zeit im Anhang – so in die große Abenteuerliteratur hineinschnuppern können – und Lust bekommen auf mehr.“

Präsentations- Inszenierungs- und Aktionsideen:

Den in der Reihe vertretenen Autoren werden per Sprechblasen Empfehlungen abgeluchst;
z. B.:
„Hätte ich kaum besser auf den Spannungspunkt bringen können.“
„Großartig. Comic macht Klassik Beine. Bilder beflügeln meine Texte!“
„Der edle Wettstreit um Lesers Gunst hat begonnen: Was fesselt stärker? Comicversion oder Buchausgabe?“
„Danke! Bessere Herolde für meine Bücher kann ich mir nicht wünschen!“
„Meine Helden habe ich mir anders vorgestellt. Aber die Comicversionen finde ich höchst attraktiv. Nun haben die Leser eine süße Qual der Wahl.“

Roter Teppich für Weltliteratur:
Die Reihe „schreitet“ im Schaufenster auf Podesten stehenden Originalausgaben zu.

Drachenboot-Attrappe mit Bänden der Reihe statt der Wikingerschilde:
„Bestens gerüstet für die Weiten der Weltliteratur“

Attrappen von Original- und Comicbänden im Boxring, bewehrt mit Boxhandschuhen. Alternative: Fechtbahn und mit Degen gerüstete Bücher: „Wer punktet mehr?“

Silhouette des Matterhorns im Schaufenster. Darauf Seilschaften von Originalausgaben und Comicbänden: „Aufstieg / Wettkampf zu den Gipfeln der Weltliteratur“

Autorenportraits mit Sprechblase: „Erwachsene nur in Begleitung ihrer Kinder“ oder „Jugendliche haften für ihre Eltern!“

Foto oder andere Inszenierung alter Menschen: „Wenn Sie mitreden wollen: Brockhaus Weltliteratur in meisterhaften Comics.“

Kundenaktion mit Familien. Wettstreit: „Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte“
Zwei Familien treten auf einem Podest in den Zeichenwettbewerb. Auf Flipchart wird ein Motiv, ein Detail aus einem der Comicbände gescribbelt. Gewertet werden Dauer und Zahl der „Treffer“ der Gegner: Dieses Motiv stammt aus dem Band …

Plakat „Schenken Sie Ihren Kindern die feinste Bibliothek der Weltliteratur!“ Oder „… den fesselndsten Einstieg in die Weltliteratur!“

Verkleidungswettbewerb: „Parade der Comic-Kostüme“
Kinder/Jugendliche verkleiden sich nach den Comicvorlagen in Lieblingshelden oder Schurken. Prämiert werden die besten Verkleidungen, „Punktrichter“ sind das Buchhandelsteam und die Comics.

Buchhändlers-Geschenkgutschein für Eltern, die ihrem Kind einen Brockhaus-Comic schenken, Text: „Liebe/r … wenn Du das Original lesen möchtest, mit diesem Gutschein garantieren wir Dir das gewünschte Buch.“

Brockhaus-Bote der Buchhandlung: Schenken Eltern ihrem Kind mehr als einen Comicband – z. B. bei Kindern zwischen 9 und 14 Jahren als großes Geburtstagsgeschenk für jedes Lebensjahr ein Lesevergnügen – überreicht ein (verkleideter) Brockhaus-Bote das Geschenk während der Geburtstagsfeier. Diese Übergabe könnte so effektvoll inszeniert werden, dass sich auch andere Kinder einen derartigen Boten der Buchhandlung wünschen.
(Die Aktion wäre überdies facebookwürdig)
Nicht möglich?
Meine Schwägerin fragt uns stets, wenn es um Buch-Geschenke für ihre Söhne geht. Für den jüngsten haben wir zu dessen 13. Geburtstag 13 von den bisher erschienen 14 Bänden der Reihe empfohlen. Den Boten der Eltern als verkleideter Kurier des Zaren (ein Band der Reihe) habe ich gespielt (Weil die Buchhandlung trotz Umsatz von 13 X 12,95 € zu lahm war!). Freude und Begeisterung waren riesig. Die Geburtstagsfete nahm einen Verlauf, der die Nachbarschaft überraschte: Die eben noch im Garten lärmenden Kids schmökerten in den Bänden und zeigten sich gegenseitig besonders tolle Episoden und Bilder. Die Jungen waren u. a. speziell von den coolen Frauen in 1001 Nacht und den höchst spannenden Erzählungen angetan. Die Mädels vom Kurier des Zaren sowie vom Glöckner von Notre Dame.

Helmut Benze
helmut.benze@brecht-benze.de

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