„100 Jahre wach“ war das Motto, das sich Thalia für die Gala in der Hamburger Elbphilharmonie gegeben hatte, mit der gestern Abend das 100. Jubiläumsjahr von Europas „größtem Buchhändler“ gefeiert wurde.
Herder Verleger Manuel Herder (seit ein paar Jahren ja auch Thalia Gesellschafter) führte (unterstützt von Thalia- CEO Michael Busch) durch einen Abend, durch den sich aber als roter Faden eher das Thema „wir wünschen uns mehr Leser und mehr Zeit zum Lesen“ zog. Und in dem auch ein neuer strategischer Ansatz der Unternehmensausrichtung deutlich wurde: Nicht Wettbewerb und Konfrontation, sondern Kooperation und die Bildung von Allianze sei die richtige Strategie für die Zukunft.
So musste man jedenfalls (auch vor dem Hintergrund des BuchMarkt-Interviews mit Thalia- CEO Michael Busch) sein Gespräch auf der Bühne mit Bestseller-Autor Marc Elsberg oder auch das Plädoyer von Peter Wohlleben deuten.
Seinen seinen dreihundert Gästen (unter ihnen gesichtet Nina Hugendubel und Hermann-Arndt Riethmüller (Osiander), Birgit Lübbe und Carel Halff (Bastei Lübbe), Buchreport Gründer Bodo Harenberg, Joachim Kaufmann (Carlsen), Markus Klose (Taschen), Klaus Kluge und Carel Halff (Bastei Lübbe), Dr. Joachim Unseld (FVA), Christian Tesch (Callwey), Thilo Schmid (Oetinger), Dr. Holger Schneider (Vemag), Ulrich Richter (Diogenes), Börsenvereins- GF Alexander Skipis, die Verleger Wolfgang Hölker und Thomas Ganske, Libri-Chef Eckhard Südmersen, Edel-Aufsichtsrat Dr. Markus Conrad mit seiner Frau Annerose Beurich (Buchhandlung Stories!) und ZEIT-Geschäftsführer Dr. Rainer Esser) und sich hatte Thalia als ersten prominenten Gast „Deutschlands bekannteste Literaturvermittlerin“ Elke Heidenreich („Das können andere auch, mit mir war es nur schöner“) geschenkt:.
Sie schaffte es, in ihr Lob für den großen Buchvermittler (z.b.dessen langjähriges Engagement etwa für die LitCologne) trotzdem ein leidenschaftliches Plädoyer für den Fortbestand der kleinen Läden zu verpacken, die „noch wissen, welche Bücher ihre Kunden lesen wollen und sollen“. Sie wolle aber die Geburtstagstorte „nicht vergiften“, aber um Bücher zu verkaufen, dafür brauche man kundige Vermittler. Gemeint war: „Spart nicht am Personal“- lobend erwähnt aber wurde es: CEO-Michael Busch: „Ohne unsere Mitarbeiter stände ich nicht hier … oder nicht mehr“.
Auch Altbundespräsident Joachim Gauck bekannte sich zu seinem Traum, dass auch die kleinen, unabhängigen Buchhandlungen (sie seien Mitelpunkt lebendiger Ortschaften) überleben, aber dann hielt er eine große, denkwürdige Rede über Verantwortung und Toleranz für die Gesellschaft und die besondere Rolle von Familienunternehmen (die hoffentlich bald nachzulesen ist).
Es war natürlich aber auch ein „Familientreffen“: Neben Michael Busch und Dr. Hartmut Falter waren auch die Thalia Gesellschafter Dr. Leif. E. Göritz und Dr. Henning Kreke sowie der frühere Thalia Inhaber Jürgen Könnecke und deren Familien zu Gast. Und unübersehbar: Erstmals trugen Senior Helmut Falter und sein Sohn Hartmut das Thalia Schild am Revers und nicht mehr das der Mayerschen …