Lübecker Einkaufsmeile: Schaufenster-Ausstellung inhabergeführter Läden zum 75. Jahrestag der Bücherverbrennung

Am 10. Mai jährt sich die Bücherverbrennung durch die Nationalsozialisten zum 75. Mal; in Lübeck fand sie am 26. Mai 1933 statt.

Plakat zur Lübecker Aktion

Zu diesem Gedenktag werden die Geschäfte der Einkaufmeile Hüxstraße in 50 Schaufenstern beispielhaft 50 „verfemte“ Autoren vorstellen, deren Werke durch die Bücherverbrennung, der Zerstörung von Meinungsfreiheit durch Intoleranz, vernichtet und unterdrückt werden sollten.

In jedem dieser Schaufenster wird ein Plakat mit einem Text zu einem der Autoren und
eines ihrer Bücher, meist im Erscheinungsjahr vor 1933, ausgestellt. Der Text beinhaltet eine Kurzbiographie und ein Textbeispiel aus dem literarischen Werk des Autors.

„Für die Hüxstraße habe ich ein Konzept entworfen, das ausdrücklich nicht den gehobenen Zeigefinger hebt, sondern sachlich auf den Beginn einer Zeitphase aufmerksam macht, in der zwölf Jahre lang die freie Meinung und Persönlichkeitsentfaltung im Alltag, in der Literatur und der Kunst unterdrückt wurde, mit den Folgen und Ereignissen, die jeder von uns kennt“, so Buchhändler Olaf Adler, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Hüxstraße. Die Ausstellung beginnt am 10. Mai und ist bis zum 14. Juni in den Schaufenstern der Geschäfte der Hüxstraße zu sehen.

Die Hüxstraße, eine Wohn- und Geschäftsstraße, gilt in Lübeck als die interessanteste Einkaufsstraße. In ihr haben sich über 120 meist kleinere Geschäfte, Handwerksbetriebe, Restaurants und Cafés zusammengefunden, die fast alle von ihren Inhabern geführt werden und zusammen eine außergewöhnliche Produktauswahl ergeben und Atmosphäre schaffen. Die überwiegende Zahl der Kaufleute, zurzeit 75 Geschäfte, hat sich seit den frühen 80er Jahren zur Stärkung der Marktstellung in der „Interessengemeinschaft Hüxstraße GbR“ (http://www.die-huexstrasse.de/downloads/Info_Blatt_Huexstrasse.pdf) zusammengeschlossen. Gemeinsam werden Werbekonzepte, Veranstaltungen, Ausstellungen und das seit den frühen 90er-Jahren jährliche Sommerfest der Hüxstraße organisiert und finanziert.

Die „IG Hüx“ vertritt jedoch auch die Interessen ihrer Mitglieder gegenüber der Politik, der Verwaltung, den Behörden und den Wirtschaftsverbänden und ist ebenso das Bindeglied zu den Hauseigentümern der Straße. Mitglieder der „IG Hüx“ haben einen Mitgliedsaufkleber an den Eingangsbereichen der Geschäfte, zahlen monatlich einen festen Obolus für die Aktivitäten und Projekte der Straße. Vorraussetzung für die Mitgliedschaft in der „IG Hüx“ ist ein Ladengeschäft (Einzelhandel, Handwerk oder Gastronomie) in der Straße.

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