Der Verlag Matthes & Seitz Berlin vergibt in Kooperation mit dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) 2017 erstmalig einen Preis für Nature Writing. Dieser geht an Marion Poschmann. Die Preisverleihung findet am 11. April in der Akademie der Künste in Berlin statt.
Die Jury würdigt insbesondere die außerordentlich genauen Naturbilder und die subtilen poetischen Evokationen einer Durchdringung von eigenmächtiger Natur und menschlicher Kulturtätigkeit in der Lyrik der Autorin sowie die klarsichtigen poetologischen Reflexionen über die „Chiffrierung von Natur“ im Literarischen, wie sie der jüngste Essayband präsentiert.
Die 1969 in Essen geborene Autorin studierte Germanistik, Philosophie und Slawistik und lebt heute in Berlin. Für ihre Prosa und Lyrik wurde sie vielfach ausgezeichnet. Zuletzt erhielt sie den Peter-Huchel-Preis und den Ernst-Meister-Preis für Lyrik. Ihr Roman Die Sonnenposition gewann den Wilhelm-Raabe-Literaturpreis 2013. Zuletzt erschienen ihr Gedichtband Geliehene Landschaften und die Essaysammlung Mondbetrachtung in mondloser Nacht bei Suhrkamp.
Der mit 10.000,– Euro dotierte Deutsche Preis für Nature Writing wird in Verbindung mit einem Aufenthaltsstipendium für die Insel Vilm bei Rügen vergeben. Innerhalb eines Zeitraums von einem Jahr wird der Stipendiatin durch das BfN ein insgesamt sechswöchiger Aufenthalt auf der Insel ermöglicht, auf der seit 1990 eine Außenstelle des BfN mit der Internationalen Naturschutzakademie ihren Sitz hat. Eine Besonderheit der Insel Vilm ist der sehr alte Wald, der schon viele Jahrhunderte der natürlichen Entwicklung überlassen wird.