Jubiläumsparty und Hörbuch-Premiere im Literaturhaus Berlin 5 Jahre „Weiter Schreiben“

Mit Lesungen und Musik feierte das Team von Weiter Schreiben am Freitagabend das fünfjährige Bestehen von weiterschreiben.jetzt, dem preisgekrönten Literaturportal, das mittlerweile rund 40 Exilautor*innen die Möglichkeit gibt, sich mit renommierten deutsch­sprachigen Autor*innen zu verbinden, weiter zu schreiben und so in der deutschen Literaturwelt anzukommen.

Bei der Party im Garten des Literaturhauses Berlin wurde zugleich auf das Erscheinen der fast zehnstündigen Hörbuch-Anthologie Weiter Schreiben – (W)Ortwechseln. Literarische Begegnungen mit Exil-Autor*innen im Hörverlag angestoßen (s. BuchMarkt 1/2022). Über 60 Autor*innen lesen darauf ihre Gedichte, Erzählungen, Essays, Briefwechsel und Porträts im Original und auf Deutsch, untermalt von Musik von Nabil Arbaain, der an diesem Abend auch live auf seiner Oud zu hören war.

Annika Reich begrüßt die Gäste im Garten des Literaturhauses (©Stefanie Kulisch)

„Hören Sie hinein in diese Anthologie, hören Sie sich fest“, ermunterte Annika Reich, künstlerische Leiterin des Projekts „Weiter Schreiben“ und Mitherausgeberin des Hörbuchs, die Gäste. „Sie werden ziemlich schnell merken: Der Mut der Autor*innen tönt durch, ihre Einbildungskraft, ihr Wissen um die Welt. Es klingt durch, dass es nicht auf die Verschieden­artigkeit ankommt, sondern auf die Solidarität der Differenzen untereinander.“

In allen Weiter Schreiben Projekten gehe es darum, Beziehungen zueinander aufzubauen, die tragen. „Wir haben immer auf den Reichtum, die Freiheit, die Schaffenskraft der Autor*innen fokussiert, und dafür gesorgt, dass sie ihr Werk, das durch Flucht unterbrochen wurde, weiterführen können“, so Annika Reich. „Wir wollen den deutschen Literaturbetrieb erweitern, gemeinsam mit den Autor*innen aus Syrien, dem Irak, dem Iran, Südsudan, Eritrea, dem Jemen, Afghanistan und mit Sinti- und Roma Autor*innen, die dazugehören. Denn dazugehört, wer da ist. Zugehörigkeit kann sich mit Hannah Arendt nicht an Nationalitäten oder Sprachen orientieren, sondern nur daran, wer gemeinsam handelt und spricht.“

Bei sprudelnden Getränken und wilden Sounds der Berliner Band Jamila & The Other Heroes wurde die Kraft der Literatur an diesem Abend noch lange gefeiert.

ml

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