Seit dreißig Jahren ehrt die Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Stiftung Übersetzer Eva Bonné, Stefan Moster und Odile Kennel sind die Preisträger:innen im 30. Jahr der Stiftung

Seit 1992 würdigt die Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Stiftung mit jährlich vergebenen Preisen die oft unterschätzte und öffentlich zu wenig gewürdigte Arbeit literarischer Übersetzer:innen.  Das sind die Preisträgerinnen und der Preisträger im Jahr 2022: 

Eva Bonné, Übersetzerin von so unterschiedlichen Autor:innen wie Richard Flanagan und Audré Lorde, erhält den Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Preis 2022. Sie gibt vielen englischsprachigen Autor:innen eine deutsche Stimme, die – aus verschiedenen Perspektiven schreibend – in den vergangenen Jahren international prägend wurden, etwa Brandon Taylor, Claire-Louise Bennett, Anne Enright, Ruuman Alam und zuletzt Lea Ypi, Randall Kenan und Abdulrazak Gurnah. Insbesondere ist sie mit ihren Übersetzungen der Bücher der englischen Schriftstellerin Rachel Cusk hervorgetreten, deren Outline-Trilogie, in Stimmen erzählt und bar jeder Handlung, der Übersetzerin überragendes Feingefühl und große Wandlungsfähigkeit abverlangt.
Der Heinrich-Maria Ledig-Rowohlt-Preis ist mit 15.000 Euro dotiert.

Stefan Moster erhält den Jane Scatcherd-Preis 2022 für seine Übersetzungen aus dem Finnischen, namentlich von Autor:innen wie Volter Kilpi, Rosa Liksom, Petri Tamminen, Selja Ahava und Daniel Katz, die er ebenso virtuos wie einfühlsam ins Deutsche übertrug. Hervorzuheben ist außerdem seine jahrzehntelange Leistung als kundiger und engagierter Kulturvermittler zwischen Finnland und Deutschland.
Der Jane Scatcherd-Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.

Für ihre Übersetzungen von Lyrik aus dem Portugiesischen, Spanischen, Französischen und Englischen wird Odile Kennel mit dem Paul Scheerbart-Preis 2022 ausgezeichnet. Sie gibt Dichter:innen wie Angélica Freitas, Ricardo Domeneck, Robin Coste Lewis und Jacques Darras eine deutschsprachige Stimme und problematisiert dabei – spielerisch, lustvoll, produktiv – die Möglichkeiten des Übersetzens selbst. Der Paul Scheerbart-Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.

Nachdem in den vergangenen beiden Jahren die festliche Verleihung der Preise pandemiebedingt entfiel, freuen sich Vorstand und Jury besonders, dass sie zum 30-jährigen Jubiläum wieder im Rahmen des traditionellen Dinners während der Buchmesse in Frankfurt überreicht werden können.

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