Sylvia Tobias wird heute 50 Jahre alt.
Ich habe meine Freundin Sylvia einfach gefragt, wie sie sich heute fühlt. Und sie sagt: „Prächtig – ich weigere mich nämlich, die Zahl 50 zu akzeptieren, 40+ tut’s doch auch.“
Zu diesem Datum ist ein kleiner Rückblick fällig – immerhin sind aus zunächst geplanten fünf Jahren bei Hueber inzwischen 21 Jahre geworden: Nach einem sehr guten (!) Abitur (ich wünschte, das könnte ich auch von mir sagen) war sie des Lernens müde; sie beschloss eine Buchhändlerlehre zu machen. Heute lacht sie darüber: „Dankenswerterweise hat mich Herbert Edele, der damalige Inhaber der Buchhandlung Tobias Dannheimer in Kempten, angenommen, obwohl er eigentlich keine Lehrlinge ausbilden wollte. Es schien ihm ein Zeichen zu sein, dass sich eine Namenspatronin unangemeldet bei ihm beworben hatte.“
Nach der Lehre führte sie sehr schnell und recht selbständig dessen kleine Taschenbuchfiliale in Kempten – doch auf einmal zog es sie doch zum Studium hin, das sie wieder mit tollem Ergebnis (einem wirklich sehr guten Magister und einem gutem Staatsexamen in Romanistik und Germanistik) abschloss.
Danach kam schon wieder die große Frage, was tun. Ihre erste Option war die Tätigkeit in einem Verlag, der „vorzugsweise etwas mit Sprachen zu tun hat“. Dabei ist es dann bisher geblieben: Ihre erste Initiativbewerbung führte sie zum Hueber Verlag. „Frohen Mutes ging ich morgens aus dem Haus, mit dem festen Vorsatz, in einer Redaktion meinen nächsten Lebensabschnitt zu gestalten und das bei einem Gehalt, das mindestens bei meinem Referendariatsentgelt liegen sollte. Zurück kam ich mit einer Stelle im Vertrieb („Der Buchhandel spielt zwar keine Rolle, aber machen Sie mal Frau Tobias“) und mit einem Gehalt, das doch ziemlich weit unter einem Referendariatsgehalt lag.
Wieder muss sie lachen: „Soviel zum Thema Flexibilität. Im Hueber Verlag musste ich dann erfahren, dass Theorie und Praxis doch sehr weit auseinander liegen. Ich quälte mich mit dem Erstellen von unhandlichen Semesterlisten und Vorschauen rum, bis ich auf die glorreiche Idee kam, für solche saisonalen Ereignisse lieber schöne Termine mit meinen Kunden zu vereinbaren und die verhasste Schreibtischarbeit den lieben Kolleginnen aus den benachbarten Abteilungen zu überlassen. Das wird mir zum Teil heute noch vorgehalten.“
So ernst kann das nicht gemeint gewesen sein: Bis 1995 war sie sogar aktiv im Betriebsrat tätig, wurde dann zur Vertriebsleiterin Deutschland, Österreich und Schweiz befördert und konnte sich „beim Erschließen vielfältiger Vertriebskanäle so richtig schön austoben. 1996 durfte ich parallel dazu, als Projektleiterin Autonomes Lernen, das Programm der schönen roten Reihe mitgestalten und vermarkten“.
Ihr wurde nicht langweilig: 1999 kam schließlich die Leitung Gesamtmarketing für Institutionen, Handel, Internet hinzu,und ab 2005 übernahm sie dazu noch die Leitung des Auslandsvertriebs.
Erstaunlich, dass sie bei ihrem Engagement für ihren „Lieblingsverlag“ noch Zeit für Hobbys hat: Eines davon will sie über Ostern in die Praxis umsetzen und zum Skifahren gehen. Auch sonst treibt sie gern Sport in der freien Natur (radeln, wandern, Nordic walken), geht aber auch gerne ins Fitness-Studio.
Und wie kann es in unserer Branche anders sein: Sie liest gern (meist parallel, derzeit Stieg Larsson, Zafon und Kehlmann), reist gern (mein Lieblingsland ist Ägypten), lässt sich gern verwöhnen (Kosmetikstudio, Friseur und Nagelstudio) und über den Rest wahrt sie Stillschweigen.
Aber das gibt sie doch noch zu: „Auf jeden Fall bin ich ein Genussmensch. Und da meine Freunde sehr verstreut in aller Welt sind, versuche ich, den Kontakt auf allen möglichen Wegen beständig aufrecht zu halten. Denn ich liebe gesellige Stunden mit Freunden und Kollegen.
Davon wünsche ich Dir bei all Deinem Einsatz noch viele, viele Stunden!
Dein C.
Kontakt: tobias@hueber.de
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