Peter Kurzeck las gestern in der BHF-Bank in Frankfurt am Main

Ulrich Sonnenschein (l.) im Gespräch mit
Peter Kurzeck

Gestern Abend las im Rahmen des LiteraTurm-Fests [mehr…] Peter Kurzeck in der BHF-Bank. Das diesjährige Motto von LiteraTurm – vergangen verdichtet – schien wie für Peter Kurzeck erdacht.
Leider fand die Veranstaltung nicht in den oberen Etagen, sondern im Hochparterre statt. Doch der fehlende Ausblick wurde durch die entstehenden Bilder im Kopf bestens ersetzt: Peter Kurzeck las nicht, wie angekündigt, aus seinem letztes Jahr im Stroemfeld Verlag erschienenen Buch „Oktober und wer wir selbst sind“, sondern aus einem unveröffentlichten Manuskript des Bandes „Vorabend“, der im Oktober 2008 bei Stroemfeld erscheinen soll. Auch dieser Band gehört zu einer auf 12 Bände konzipierten Reihe, die das Jahr 1984 im Leben des Schriftstellers erzählt.

Auf der Sprachmelodie des Vorlesers führte die Reise in ein oberhessisches Dorf in den 60er und 70er Jahren. Die Erzählungen sind wie ein Triptychon angelegt, erläuterte Peter Kurzeck, er wählte Geschichten aus den beiden „Seitenflügeln“. Die Zuhörer liefen mit ihm durch die engen Gassen, lernten die uralten Witwen des Oberdorfes mit dem immer gleichen Tagesablauf kennen, hörten des arhythmische Summen des sich ab und an verschluckenden Kühlschranks und spürten die Sonne auf ihrer Haut.

Im Gespräch mit Ulrich Sonnenschein von hr2-Kultur verriet der Autor, dass er seit drei Jahren an „Vorabend“ schreibe, sich aber gleichzeitig noch um andere Manuskripte kümmere. So türmen sich die Seiten wie Puzzle auf seinem Schreibtisch. Immer in der Angst, etwas zu vergessen, der Zeit hinterher zu laufen, könnte das im letzten Jahr begonnene Erzählprojekt, die CD „Ein Sommer, der bleibt“, erschienen im Supposé Verlag, eine erleichternde Alternative zum aufwändigen Schreiben sein.

Carmen Czaja (l.) und Viktoria Schnitzspan
betreuten den Büchertisch

Ein Büchertisch von Carolus im Foyer der BHF-Bank ermöglichte es den Zuhörern, sich mit Literatur des Autors zu versorgen, die Bücher konnten sich die Käufer anschließend noch signieren lassen.

JF

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