Der andere Fragebogen Wie war Ihr Jahr, Lambert Scheer?

Seit dem 6. Dezember 2017 (Nikolaustag) fragen wir wieder bis zum 6. Januar 2018 (Heilige Drei Könige) in der Buchbranche herum: „Wie war Ihr Jahr?“ Heute beantwortet Lambert Scheer, Verlagsleiter von Coppenrath, unseren „anderen“ Fragebogen:

Lambert Scheer (Foto: MünsterView.de / Heiner Witte)

 

1. Welcher Tag war Ihr schönster in diesem Jahr?

Die Geburt unseres Sohnes an einem goldenen Sonntag im Oktober.

2. Worüber haben Sie sich 2017 am meisten geärgert?

Darüber, dass das Manuskript zur Fortsetzung der „höchst wundersamen Reise“ von Nicholas Gannon erst nach meinem Sommerurlaub eingetroffen ist. Ich hatte es fest eingeplant als Lektüre für meine eigene Reise, die dadurch nun etwas weniger wundersam geraten ist.

3. Was war 2017 Ihr schönster Erfolg?

Da gab es glücklicherweise mehrere, zum Beispiel die Goldene Schallplatte für das von Sissi Perlinger eingesprochene Hörbuch „Prinzessin Lillifee und der kleine Delfin“. Wir konnten auf der Buchmesse fröhlich darauf anstoßen. Jetzt in der Weihnachtszeit freuen wir uns, dass „New York Christmas“ aus dem Hölker Verlag auch im dritten Jahr nach Erscheinen so beliebt ist und zum echten Weihnachts-Klassiker avanciert.

4. Und Ihr traurigster Misserfolg war…?

Trotz erhöhter Anstrengungen hatten wir zum Teil Lieferbarkeitslücken bei einzelnen Titeln. Diese zu schließen und die Dispositionsgenauigkeit weiter zu optimieren, bleibt ein wichtiges Ziel für 2018.

5. Ihre schönste Buchhandlung/Ihr liebster Verlag in diesem Jahr?

Ich habe im Sommer schon ein Loblied gesungen auf die „Schatzinsel“, eine auf Kinder- und Jugendbuch spezialisierte Buchhandlung im Herzen von Münster – an dieser Einschätzung halte ich fest. Auf Seiten der Verlage nimmt der noch junge „Deutsche Architektur Verlag“ eine sehr interessante Entwicklung – mir gefallen z.B. die von Till Lenecke illustrierten Titel.

6. Von welchem Thema wollen Sie (warum) im neuen Jahr nichts mehr lesen?

Die Schließung von Buchhandlungen (es wäre schade um jede einzelne) und die Kürzung kultureller Budgets.

7. Und über welches Thema wollen Sie mehr lesen?

Aus meiner Sicht wird noch zu wenig über Gründungen bzw. junge Unternehmen in unserer Branche berichtet. In allen Wertschöpfungsstufen, von Urhebern über Verlage und Agenturen bis hin zu Buchhandlungen, gibt es spannende Start-up-Konzepte, die ausführlicher vorgestellt werden könnten.

8. Welchen Fehler aus dem letzten Jahr möchten Sie im kommenden Jahr vermeiden?

Den Buchmesseauftakt zu verpassen bei Brezeln und Altbier in Halle 4.1.

9. Und welchen Fehler werden Sie trotzdem wiederholen?

In Frankfurt mindestens eine Nacht zu versacken, obwohl der nächste Messetag um 9 Uhr startet.

10. Welches Buch hat Ihnen in diesem Jahr besonders viel Freude gemacht?

Das Mami-Buch von Katja Kessler – auch für angehende Papis eine unverzichtbare Lektüre.

11. Welches wird Ihr wichtigstes Buch im neuen Jahr?

Wichtig werden viele Titel in unserem Programm sein, aber besonders freue ich mich auf „Bob, der Künstler“ von Marion Deuchars, ein wundervolles Bilderbuch über das Anderssein, das ich auf der London Book Fair entdeckt habe.

12. Von wem würden Sie auch gern mal die Antworten auf diesen Fragebogen lesen?

Von Dr. Kyra Dreher, der Geschäftsführerin des Börsenvereins.

13. Und welche Frage, die wir nicht gestellt haben, hätten Sie gern beantwortet?

Welche kulturelle Veranstaltung fanden Sie in diesem Jahr besonders inspirierend?

14. Hier können Sie die auch beantworten:

Die Skulptur Projekte in Münster, die alle 10 Jahre stattfinden. Das internationale, kulturell interessierte und zugleich friedliche Publikum hat unsere Region in diesem Jahr sehr bereichert. Bitte unbedingt vormerken für 2027!

Gestern sprachen wir mit Ralf Tornow über sein Jahr 2017. Morgen beantwortet Julia Eisele unseren „anderen“ Fragebogen.

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