Der andere Fragebogen Wie war Ihr Jahr, Oskar Rauch?

Seit Nikolaustag fragen wir wieder bis zum 6. Januar 2024 (Heilige Drei Könige) in der Buchbranche herum: „Wie war Ihr Jahr?“. Heute beantwortet dtv-Programmleiter Oskar Rauch, unseren „anderen“ Fragebogen: 

Oskar Rauch

Welcher Tag war Ihr schönster diesem Jahr?

Tage sind wie Bücher: zu unterschiedlich, um sie in Ranglisten einzusortieren. Es war ein gutes Jahr.

Worüber haben Sie sich 2023 am meisten geärgert?

Das versuche ich eigentlich immer, schnell wieder zu vergessen.

Was war 2023 Ihr schönster Erfolg?

Unsere Vorschau für das Frühjahr 2024 in den Händen zu halten. Es war das erste Programm, an dem ich für den dtv mitarbeiten durfte. Ich denke, es ist ganz gut geworden, schön bunt.

Und Ihr traurigster Misserfolg war?

Dass unsere großartige Autorin Conny from the Block mit ihrer Amtssatire „Da bin ick nicht zuständig, Mausi“ haarscharf an der Bestsellerliste vorbeigeschrammt ist, war wirklich schade. Ich bin aber zuversichtlich, dass uns der Sprung beim nächsten Anlauf gelingen wird. Für Trauer besteht also eigentlich kein Grund.

Ihre schönste Buchhandlung/Ihr liebster Verlag in diesem Jahr?

Mein alter und mein neuer Verlag: Heyne und der dtv.

Die Frage nach der Buchhandlung ist ein Heimspiel für Buch & Bohne am Münchner Kapuzinerplatz. Ein guter Ort, um zu stöbern.

Von welchen Themen wollen Sie (warum) im kommenden Jahr nichts mehr lesen?

In den Nachrichten: vom Rechtsruck in der Gesellschaft, weil er sich nicht fortsetzen darf.

In der Belletristik: von inspirierenden Großmüttern. Es war schön, aber jetzt müssen mal wieder neue Ideen her!

Und über welche Themen wollen Sie mehr lesen?

Weltoffenheit und fiese Großmütter.

Welchen Fehler aus diesem Jahr möchten Sie im kommenden Jahr vermeiden?

Mich in das falsche Buch zu verlieben.

Und welchen Fehler werden Sie trotzdem wiederholen?

Eigentlich ist es ja doch immer das richtige …

Welches Buch hat Ihnen in diesem Jahr besonders viel Freude gemacht?

Ein Autor, den ich zehn Jahre lang komplett verpennt und jetzt doch noch für mich entdeckt habe, ist Ben Aaronovitch. Seine Peter-Grant-Reihe spielt in Europas Magie-Hauptstadt London und ist ein wirklich wundervoller Urban-Fantasy-Spaß (Aktueller Roman: „Die Silberkammer in der Chancery Lane“).

Welches wird Ihr wichtigstes Buch im neuen Jahr?

Mal sehen, was das Jahr so bringt. In nächster Zukunft freue ich mich auf Mirna Funks „Von Juden lernen“. Es ist wichtig, dass wir jüdische Kultur nicht ausschließlich im Zusammenhang von Antisemitismus oder Krieg wahrnehmen.

Von wem würden Sie gern auch mal die Antworten auf diesen Fragebogen lesen?

Von Schall&Wahn-Verleger Thomas Krüger.

Welche Frage, die wir nicht gestellt haben, hätten Sie eigentlich gern beantwortet?

Was wäre denn noch ein gutes Weihnachtsgeschenk?

Hier können Sie die auch beantworten:

Louisa Maria Schmidt: „Das Weinbuch – ohne Blabla“ (Deutscher Kochbuchpreis 2023, yeah!)

Gestern fragten wir Felicitas von Lovenberg, morgen antwortet Kirsten Lenz

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