Der andere Fragebogen Wie war Ihr Jahr, Ralf Tornow?

Seit dem 6. Dezember 2017 (Nikolaustag) fragen wir wieder bis zum 6. Januar 2018 (Heilige Drei Könige) in der Buchbranche herum: „Wie war Ihr Jahr?“ Heute beantwortet Ralf Tornow, Vertriebs- und Marketingleiter Klett-Cotta, unseren „anderen“ Fragebogen:

Ralf Tornow

 

  1. Welcher Tag war Ihr schönster diesem Jahr?

Ein besonderes Highlight des Jahres war unser Krimiseminar, das mein großartiges Team im Frühjahr ausgerichtet hat und das uns viele interessante Eindrücke verschiedenster engagierter Buchhändlerinnen und Buchhändler vermittelt hat.

2. Worüber haben Sie sich 2017 am meisten geärgert?

Zum Glück habe ich ein äußerst löchriges Gedächtnis, was ärgerliche Dinge angeht…

3. Was war 2017 Ihr schönster Erfolg?

Dass es uns gelungen ist, mit Titeln wie „Die autoritäre Revolte“, „Mit Rechten reden“ oder auch dem gerade erschienenen Buch „Schattenjahre“ von Christian Lindner, Klett-Cotta als einen der wichtigsten und erfolgreichsten Verlage im politischen Sachbuch zu etablieren.

4.Und Ihr traurigster Misserfolg war…?

Wie immer gibt es zu viele gute Bücher, die ihren Weg zum Leser nicht gefunden haben.

Ganz persönlich hätte ich mir mehr Leser für die bibliophil ausgestatteten Neuübersetzungen der Krimiklassiker von Rex Stout gewünscht aber wir bleiben am Ball – manchmal will gut Ding Weile haben.

5.Ihre schönste Buchhandlung/Ihr liebster Verlag in diesem Jahr?

Die kleine Frankfurter Buchhandlung Schutt, die während der Frankfurter Buchmesse eine wunderbare Veranstaltung mit unserem Autor Tad Williams durchgeführt hat. Herzlichen Dank nochmal dafür!

Aber eigentlich steht sie exemplarisch für viele engagierte und couragierte Buchhandlungen, die uns mit ihrem Einsatz ein äußerst erfolgreiches Jahr beschert haben.

6.Von welchem Thema wollen Sie (warum) im neuen Jahr nichts mehr lesen?

Es gibt so viele Themen, sowohl gesellschaftliche als auch brancheninterne, dass ich nicht mehr aufhören könnte, wenn ich anfangen würde, sie aufzuzählen. Aber jammern und Augen verschließen nützt nichts.

Es wäre schon viel erreicht, wenn die ständige mediale Hysterie und die nicht selten eindimensionale und unreflektierte Berichterstattung reduziert würden – aber das ist wohl leider ein frommer Wunsch.

7.Und über welches Thema wollen Sie mehr lesen?

Von engagierten Buchhändlerinnen und Buchhändlern, die den schwieriger werdenden Zeiten mit originellen Ideen erfolgreich begegnen.

8.Welchen Fehler aus diesem Jahr möchten Sie im kommenden Jahr vermeiden?

Die Arbeitszeit mit zu vielen Change-Prozessen zu füllen, so dass zu wenig Zeit bleibt, um vor Ort Buchhandlungen zu besuchen.

9.Und welchen Fehler werden  Sie trotzdem wiederholen?

Ich befürchte siehe Nr.8

10. Welches Buch hat Ihnen in diesem Jahr besonders viel Freude gemacht?

Ich habe mir in diesem Herbst den persönlichen Luxus gegönnt, mich durch die bisher über 3.000 Seiten der äußerst witzigen und spannenden Urban-Fantasy-Serie „Die Chronik des eisernen Druiden“ von Kevin Hearne zu lesen und habe keine Sekunde bereut.

11.Welches wird Ihr wichtigstes Buch im neuen Jahr?

Wolfram Eilenbergers großartiges Buch „Zeit der Zauberer“ über die Philosophen Wittgenstein, Cassirer, Heidegger, Benjamin und die 20er Jahre als zentrale Epoche der Philosophie des 20. Jahrhunderts.

Ein fulminantes, farbiges und überraschendes Buch für jeden gebildeten Leser.

12.Von wem würden Sie auch gern mal  die Antworten auf diesen Fragebogen lesen?

Ich lasse mich gerne überraschen.

Gestern sprachen wir mit Markus Sauerwald über sein Jahr 2017. Morgen beantwortet Lambert Scheer unseren „anderen“ Fragebogen

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