Kurt Studer zu "Verdammt, verbannt" (Antium) „Man fühlt sich bei der Lektüre dieses Romans wie in einem Film“

Kurt Studers Roman Verdammt, verbannt (Antium)  ist nicht nur eine verzwickte Liebesgeschichte, die teilweise auf wahren Begebenheiten beruht, sondern auch ein umfangreiches, realistisches Sittenbild des Wallis zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Anlass für Fragen an den Autor:

Kurt Studer (c) Francine Wettstein

Worum geht es im Buch?

Kurt Studer: Verdammt, verbannt erzählt eine schicksalhafte Liebesgeschichte, die sich vor hundert Jahren im Wallis in der Schweiz abgespielt hat. Der Altersunterschied der Liebenden von 14 Jahren vermag nicht zu verhindern, dass sie ein Paar werden. Die ungewollte Schwangerschaft führt zur Katastrophe.

Eingebettet in die politischen, sozialen, wirtschaftlichen und religiösen Verhältnisse der damaligen Zeit, widerspiegelt der Roman auch den Aufbruch des Wallis vom mausarmen Bergkanton in einen modernen Industrie-, Agrar- und Tourismuskanton, unmittelbar nach der Erstbesteigung des Matterhorns im Jahre 1865 und dem Durchstich der beiden Eisenbahntunnels Lötschberg und Simplon in den Jahren 1906 und 1913. Dabei gerät die Familiensaga zum Sittengemälde.

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Wie entstand die Idee dazu?

Ein Dokument, das mir unverhofft von dritter Seite zugespielt wurde, gab den Anstoss zum Roman. Aus diesem Dokument gingen zwei uneheliche Kinder hervor, eines mit Wurzeln im Kanton Wallis, das andere mit Wurzeln im Kanton Schwyz. Sofort erkannte ich, dass diese beiden Schicksale die Grundlage für einen Roman abgeben könnten, so dass ich unmittelbar danach umfangreiche Recherchen aufgenommen habe. Diese konnte ich nach 6 Jahren erfolgreich abschliessen.

 

Mit welchem Argument kann der Buchhändler das Buch am besten verkaufen?

Leserrückmeldungen besagten, dass man sich bei der Lektüre dieses Romans wie in einem Film fühlt. Die Emotionen und die Leidenschaft, die in der Liebesgeschichte zum Ausdruck kommen, sind so mit den historischen, wirtschaftlichen und sozialen Hintergrundinformationen verknüpft, dass sich offenbar für viele eine packende Leseerfahrung ergab. Die Leser verschlangen den Roman in kürzester Zeit.

So äußerte sich auch Journalist und Autor Romano Cuonz über den Roman:

Als Leser bleibt man nicht lange Zuschauer. Zeile um Zeile, Kapitel für Kapitel zieht der Autor einen hinein in eine ebenso wahre wie tragisch schöne Liebesgeschichte, die er mit farbiger, ergreifender Sprache malt.

Welche Leserschaft soll angesprochen werden?

Leser und Leserinnen jeder Altersklasse, die gerne in eine emotionsgeladene Geschichte mit historischem Hintergrund eintauchen und eine reichhaltige, bildhafte Sprache schätzen.

Drei Wörter, die das Buch optimal beschreiben

Tragik, Geschichtliches, Detailreichtum

Gibt es eine Fortsetzung?

Bereits nach sechsmonatiger Niederschrift der Rohfassung stellte ich fest, dass der Stoff zu umfangreich war, um diesen in einem einzigen Band unterzubringen. Eine Umfrage bei diversen Verlagen und Literaturkennern motivierte mich zu einem Fortsetzungsroman. Mit der Niederschrift des zweiten Bandes habe ich bereits begonnen. Dieser wird im März 2021 erscheinen.

Was lesen Sie privat gerne?

Am liebsten lese ich Klassiker. Meine Lieblingsautoren sind seit jeher Theodor Storm, Theodor Fontane, Stefan Zweig, Gottfried Keller, Thomas Mann, Hermann Hesse, Heinrich Federer. Gegenwärtig lese ich die grosse Jahrhundert-Saga von Ken Follett.

Wie sind Sie dazu gekommen, im Pensionsalter noch eine so umfangreiche Arbeit an einem Roman in zwei Bänden in Angriff zu nehmen, statt den Ruhestand zu genießen?

„Ruhestand“ ist ohnehin das falsche Wort, denn meine zweite grosse Leidenschaft ist es, mit meiner Frau grössere Reisen von jeweils mehreren Monaten zu unternehmen. Doch zur Frage nach dem Schreiben: Ich habe schon zu meiner Studentenzeit lyrische Gedichte und Balladen geschrieben, auch später während meiner beruflichen Tätigkeit als Geschäftsleitungsmitglied einer grösseren Regionalbank. Doch all diese Werke habe ich nie veröffentlicht. Mit 62 Jahren konnte ich dann endlich meinen Jugendtraum verwirklichen. Ich absolvierte an der Universität Zürich das Germanistikstudium mit Geschichte im ersten Nebenfach und Latein im zweiten. Dabei reifte auch mein schon seit Jahren gehegter Wunsch, einen Roman zu schreiben.

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