Marie Luise Ritter über ihr Buch "Vom Nichts suchen und Alles finden (Piper) „Mein Buch ist für den August die perfekte, leichte Sommerlektüre mit Tiefe“

Marie Luise Ritter: „Die Themen Liebe, Mut und Angst sind in meinem Buch besonders präsent. Weil sie eines gemeinsam haben: Sie sind ansteckend“

BuchMarkt: Zuerst wie immer gefragt: Worum geht es in dem Buch?

Marie Luise Ritter: Um das Suchen und Finden der Liebe in der Großstadt — und um all die Fragen, um die sich Twentysomethings vielleicht noch so drehen: Wie geht das, für die Liebe mein Herz zu riskieren? Wie kann ich eine gute Freundin sein? Wie drehe ich meine Ängste zu Mut? Bin ich genug? Bin ich zu viel? Wie will ich leben? Wo gehöre ich hin?

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Wie entstand die Idee, darüber ein Buch zu schreiben?

Ich saß am Atlantik und schrieb alles auf, was in meinem Kopf war. Über die Liebe, die ich gerade erlebte, und wie anders sie sich anfühlte, als ich es mir vorgestellt hatte. Über die Fragen, die zwischen uns auftraten und die Gespräche, die wir führten. Es ist ein Roman über die Liebe, aber eben eine „echte“ Geschichte. Das, finde ich, ist das Besondere.

Spielen also ausschließlich Ihre eigenen Gedanken und Emotionen eine Rolle?

Nicht nur, es kommen viele andere Menschen zu Wort: Meine ältere Freundin Hera erzählt, wie sie die Liebe sieht. In einem Altenheim, in dem ich vorlesen will, kommen wir auf die vergangenen Ehen der Bewohner zu sprechen. In Grenade treffe ich eine Frau, die auf dem Weg ist, auszuwandern, weil sie alles, was sie liebte, verloren hat. Das Buch heißt im Untertitel „Notizen über die Liebe“, weil es genau das ist: Ich erlebe die Liebe, die sich in jedem Menschen um mich herum spiegelt, die eigenen Geschichten, Sorgen und Ängsten, genauso, wie meine eigenen.

Kann man vom Nichts suchen denn überhaupt Alles finden?

Ich war immer der Meinung, dass man immer nur dann findet, wenn man nicht sucht. Dass etwas „suchen“, Quatsch ist. Genau der Frage stelle ich mich im Buch. Sollte man nicht doch etwas suchen? Zumindest festlegen, was man will? Liebe ist der Antrieb, aber man selbst sollte immer die Richtung bestimmen.

Welches Thema ist besonders präsent in Ihrem Buch und warum? 

Liebe, Mut und Angst, weil sie eines gemeinsam haben: Sie sind ansteckend.

Wieso sollte der Buchhändler sich dafür interessieren und mit welchem Argument kann der dieses im Buchladen am besten verkaufen?

Weil es über die Suche nach der Liebe einer ganzen Generation erzählt, in Beispielen und Ausschnitten.
Weil es jedem eine neue Perspektive über die Liebe eröffnen kann.
Weil wir alle irgendwo nach im Leben suchen.
Das Buch hilft bei Liebeskummer, dabei, wenn man Mut braucht, und wenn man vor der Liebe in der Großstadt vielleicht gerade resigniert hat.

Und es ist für den August die perfekte, leichte Sommerlektüre mit Tiefe: Für den Balkon und das Glas Wein am Abend, für den See und im Sand, für den Sonntag im Bett.

Welche Zielgruppe möchten Sie erreichen?

Leser*innen, die offen sind, über ihre eigene Art zu lieben nachzudenken. Die gerne Liebesgeschichten lesen, die mehr Umwege nehmen als das schnurstracks Zusteuern aufs typische Happy End. Eigentlich jeden, der sich und das Leben gerne und von Herzen liebt.

Fallen Ihnen drei Wörter ein, die das Buch optimal beschreiben?

Hoffnungsvoll, verletzlich, echt.

Welche Reaktionen erhoffen Sie sich?

Dass ich zum Nachdenken anregen konnte, dass eine Szene zum Lächeln gebracht hat, oder dazu, sich bei einem geliebten Menschen zu melden und demjenigen zu sagen, was er/sie einem bedeutet. Davon erzähle ich auch im Buch: Von einer Freundin, die von der Welt gehen musste, ohne dass ich ihr das sagen konnte. Sie war die pure Liebe.

Und privat, was lesen Sie da am liebsten?

Benedict Wells und Martin Suter.

Die Fragen stellte Franziska Altepost

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