WWF mahnt Verwendung von Tropenholz für die Produktion deutscher Kinderbücher an

Nach 2009 legt der WWF erneut eine Studie über den Einsatz von Tropenholz in deutschen Kinderbüchern vor. Das Ergebnis: „In 22 von 79 getesteten Publikationen stecken demnach erhebliche Mengen von Holzfasern aus tropischen Regenwäldern.“

Am Sonntag war es in den Fernsehnachrichten zu hören, heute berichtet es u.a. der Spiegel [mehr…]: „Es klingt nach blanker Ironie, ist aber traurige Wahrheit: Bücher, die unseren Kindern den Wert der Natur vermitteln, sind dafür verantwortlich, dass diese Natur zerstört wird“, erklärt Johannes Zahnen vom WWF. „Ohne es zu ahnen, laufen Eltern und Großeltern Gefahr, dem Nachwuchs wahre Umweltkiller unter den Weihnachtsbaum zu legen.“

Der WWF berichtet: „Für die Studie Im Wald, da sind die Räuber untersuchte der WWF stichprobenartig 79 Kinderbücher aus den Herstellungsjahren 2010 bis 2012. Diese Bücher wurden von zwei wissenschaftlichen Laboren (IPS-Testing und TU Darmstadt) analysiert. 28 der getesteten Exemplare enthalten nachweislich Tropenholzfasern, teilweise zu erheblichen Anteilen von bis zu 53 %. Elf der positiv getesteten Bücher wurden in China produziert, je eines in Indonesien, Malaysia, Singapur und Hongkong. Das jeweilige Produktionsland der übrigen Bücher ist unbekannt. Die positiv getesteten Bücher verteilen sich auf dreizehn verschiedene Verlage. Grundsätzlich werden immer mehr Bücher aus Asien importiert. Besonders gravierend ist die Produktionsverlagerung deutscher Verlage nach Asien mit Schwerpunkt China in der Gruppe der „Bilderalben, Bilderbücher und Zeichen- oder Malbücher für Kinder“. China, der größte Zellstoffimporteur der Welt wiederum kauft jährlich fast ein Viertel der vom Nachbarn Indonesien produzierten Zellstoffe, dem Land mit einer der höchsten Entwaldungsraten weltweit.“
Die Studien des WWF von 2009 und von 2012 sind hier nachzulesen.

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