Arundhati Roy gewinnt Preis für kulturelle Freiheit der Lannan-Stiftung

Die indische Schriftstellerin Arundhati Roy hat den mit 350.000 Dollar dotierten Preis für kulturelle Freiheit der Lannan-Stiftung gewonnen. Die offizielle Preisverleihung findet im Mai bei einer privaten Veranstaltung in New York statt. Roy hatte 1997 mit ihrem ersten Roman und bisher einzigen Roman «Der Gott der kleinen Dinge» internationale Beachtung gefunden. Er brachte ihr unter anderen den begehrten Booker Preis ein. In ihrem zweiten Buch, «The Cost of Living», verurteilt sie Indiens Atomwaffentests und die Vertreibung vieler der Ärmsten in ihrem Land durch gewaltige Staudämme zur Stromgewinnung.
Ihr jüngstes Werk, «Power Politics», zieht gegen die Privatisierung von Indiens Energiewirtschaft zu Felde. In einer Reihe von Essays stellt die 43-Jährige auch die Massnahmen der US-Regierung im Rahmen ihres Anti-Terror-Kampfes in Frage und kritisiert das Vorgehen in Afghanistan mit Blick auf die Bevölkerung in dem benachbarten Land. Roy hat wegen ihrer unverblümten Kritik an der Politik Indiens schon mehrfach vor Gericht gestanden und wurde im Frühjahr 2002 vom Obersten Gerichtshof ihres Landes zu einem Tag Haft verurteilt, heisst es auf der Website der Stiftung, die ihren Preis für kulturelle Freiheit jetzt zum vierten Mal verleiht. Gewinner der vergangenen Jahre waren 1999 der Schriftsteller und Journalist Eduardo Galeano in Uruguay. Die brasilianische Fotografin Claudia Andujar wurde in 2000 für ihre lebenslange Arbeit mit und zu Gunsten der Yanomami Indianer am Amazonas gewürdigt. Preisträger in 2001 wurde der palästinensische Dichter Mahmoud Darwish.

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