Danach fragen Kunden Umgeblättert heute: „Ein berührend erinnerungsstarkes Tagebuch“

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:

  • „Der güldene Erbfall“: Zu Spendierhosen empfehlen sich gläserne Schuhe: Ein Prachtband wirbt um Zuwendungen an die Kölner Museen. Kann eine Stadt zu reich sein? „Kunststoff, echt vergoldet: Hamann und Wienand bringen das Schöne in der Anmutung seiner Materialität unter die Leute. Man darf sie sich als Straßenverkäufer an den Rheinbrücken vorstellen: Sie bieten symbolische Mauersteine für einen zweiten Dom feil, eine Kathedrale der Sammler und Mäzene.“
    Matthias Hamann und Michael Wienand (Hrsg.); KölnGold. Stadtschätze (Wienand Verlag)
  • „Er ist der letzte Zeuge für damals“: Wer fragt, lebt noch: Günther Rühle legt ein berührend erinnerungsstarkes Tagebuch vor. „Es ist vom privaten Rühle heute die Rede, vom alternden, erblindenden Mann, der die Welt bald nur noch wie hinter Milchglas wahrnimmt und sich von einer ‚Zauberbrille‘ zur nächsten fiebert, um zwischendurch die Stationen seines eigenen Verfalls kühl wie in einem Logbuch festzuhalten. (…) Aber vor allem berichtet Rühle von dem, was er in seinem langen Leben gesehen und an Erfahrungen gesammelt hat.“
    Günther Rühle, Ein alter Mann wird älter. Ein merkwürdiges Tagebuch (hrsg. von Gerhard Ahrens; AlexanderVerlag)
  • „Auch Freiheit muss hart trainiert werden“: Emanzipation unter Laborbedingungen: Christoph Paret taucht berühmte Experimente in ein neues Licht. „Parets Bestandsaufnahme dieser Experimente ist in ihrer Unvoreingenommenheit durchaus lesenswert. (…) Aber es wird einfach nicht evident, was diese Experimente anderes lehren sollten als einmal mehr die Kritik von Machtstrukturen – oder umgekehrt die Verteidigung von sozialen Arrangements, in denen Menschen frei, also gemäß ihren Überzeugungen, handeln können.“
    Christoph Paret, Fabrikation der Freiheit. Über die Konstruktion emanzipativer Settings (Konstanz University Press)

  • „Frankensteins Lamm“: Der bosnisch-amerikanische Autor Aleksandar Hemon über Exil und Nostalgie, den stillen Stolz einer Familie, und darüber, wie sie über Nacht „ein Nichts“ werden konnte. „Ein Märchen und eine Legende bilden also das Fundament dieser Doppelbelichtung, womit die Frage nach der Objektivität der Familienerinnerungen en passant beantwortet ist. Und wenn der Autor sich selbst auch noch als ‚Flickwerk von Gefühlen, Urteilen und Irrtümern‘ beschreibt, ist endgültig klar, dass hier nicht objektive Geschichte, sondern subjektive Geschichten geliefert werden.“
    Aleksandar Hemon, Meine Eltern. Alles nicht dein Eigen (aus dem Englischen von Henning Ahrens; Claassen)
  • „Mit Scharfsinn und Humor“: Zum Tod des Philosophen und Pioniers der Rassismusforschung Charles W. Mills. „Eigentlich können wir auf ihn gar nicht verzichten. Der Tod des amerikanischen Philosophen Charles W. Mills reißt eine Lücke, die nicht so einfach zu schließen sein wird.“
  • „Zeit der irren Männer“: Was tun, wenn der eigene Vater ein zwielichtiger Sexist ist? „Attenberg seziert die ungesunden Prägungen innerhalb einer Familie und fragt, ob es daraus eigentlich jemals ein Entkommen geben kann.“
    Jami Attenberg, Ist alles deins (Schöffling & Co)

Kinder- & Jugendbuch

  • „Die Seele des Meeres“: Elisa Sabatinelli und der Illustrator Iacopo Bruno schicken Emilio auf seinen ersten Tauchgang. „Elisa Sabatinellis Kinderbuch Emilio und das Meer erzählt von der Liebe der Autorin zur Natur. (…) Die Faszination des Meeres findet sich wieder in den farbigen Illustrationen des international erfolgreichen Grafikdesigners Iacopo Bruno.“
    Elisa Sabatinelli, Emilio und das Meer (mit Illustrationen von Iacopo Bruno; Coppenrath Verlag)
  • „Kampfansagen“: Junge Helden, die sich für die Zukunft engagieren. „Auch und gerade in der Kinder- und Jugendliteratur ist der Trend zur Biografie, zur Fixierung auf Vorbilder zu sehen. Mittlerweile sind die großen Namen bekannt. Es erscheinen jetzt Bücher, in denen aktuelle Aktivisten vorgestellt werden, als greifbare Lehrmeister, als junge Vorbilder, als Menschen ‚wie du und ich‘.“
    Julieta Cánepa und Pierre Ducrozet, Wir machen Zukunft (aus dem Französischen von Kristina Petersen; Gabriel)
  • „Maybelle auf dem Weg in die Music City“: Ein Roadmovie, das von Louisiana nach Nashville führt. „Ein filigranes Netz aus Ereignissen und Erinnerungen, aus Nebenhandlungen und überraschenden Wendungen, aus Stimmungen und Geräuschen (…)“
    Kate O’Shaughnessy, Das Glück wartet nur bis um vier (aus dem Englischen von Barbara Lehnerer; dtv junior)
  • „Erstlesebücher“:
    Will Gmehling, Anna Schilling, Warum heulst du, Heulehund? (Beltz & Gelberg)
    Thomas Tidholm, Anna-Clara Tidholm, Die Eisreise (aus dem Schwedischen von Anu Stohner; Dtv Reihe Hanser)
    Sara Ohlsson, Jutta Baueri, Fanny und die Liebe (aus dem Schwedischen von Friederike Buchinger; Moritz Verlag)

  • „Das Gefolge eines alten Baumes“: James Cantons Biografie einer Eiche bleibt zu nahe am Tagebuch und der reinen, wenn auch feinen Beobachtung. „Ihre Geschichte, ihr Alter, ihre singuläre Stellung haben jedenfalls den in ihrer Nähe wohnenden Briten James Canton auf die Idee gebracht, sich immer wieder und bei jedem Wetter bei ihr aufzuhalten, zu beobachten, zu recherchieren, andere Eichen-Freundinnen und -Freunde zu treffen.“
    James Canton, Biografie einer Eiche (aus dem Englischen von Sofia Blind; Dumont)
Kommentare (0)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert