Heute in der FAZ: Rainer Groothuis „Chor der Zitteraale“

„Der „Welttag des Buches“ liegt hinter uns, die Melancholien der Niederungen sind geblieben. Im Jahr 2001 verzeichnete der Buchhandel zum ersten Mal nach dem Krieg Umsatzstagnation, 2002 folgte ein Rückgang um etwa zwei Prozent, im ersten Quartal 2003 waren es sechs, im Monat März sogar zwölf Prozent weniger – so mancher Buchhändler wird sich in den nächsten Monaten still und verzweifelt der Insolvenz entgegenstemmen müssen“ schreibt heute Rainer Groothuis in der FAZ. Und erläutert, was das Geschäft mit Büchern von anderen (Redite)-Geschäften unterscheidet: „Die Verlagskonzerne werden einsehen müssen, daß das Geschäft mit der Ware Buch eigenen Regeln unterliegt, es ist ein kleinteiliges, liebesbedürftiges Gewerbe. Der Traum von einer Rendite von zehn Prozent oder mehr und der daraus resultierende Druck ist der Totengräber jeder Rendite und Kreativität. Die Buchhandlungen ihrerseits werden lernen müssen, daß mit trostloser Präsentation, ideenloser Werbung und einem austauschbaren Angebot Kunden unzufrieden ausbleiben. Autoren, Bücher, Programme, Verlage brauchen ihre Zeit. Doch je schneller, oberflächlicher, undurchsichtiger die Welt wird, desto attraktiver wird das Buch. Wie erfolgreich könnte diese Branche sein, würde sie sich ihrem Produkt zuwenden und es mit List und Laune preisen.“

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