Die Verleger-Blicke in den Editorials der Herbstvorschauen, auf ihre jeweiligen neuen Programme und auf die Branche teilen wir derzeit in loser Folge mit Ihnen. Heute das Schreiben von Polar-Verleger Jürgen Ruckh:
Nachdem ich Ende des Jahres 2017 den Polar Verlag übernommen hatte ist einiges passiert, mit dem ich so nicht gerechnet hatte: Terminprobleme, Wunschbücher, die entweder zu teuer oder deren Rechte schon vergeben waren, usw. Was ich aber nicht erwartet hatte und viele meiner Kolleginnen und Kollegen auch nicht, waren die großen Katastrophen.
Der erste Knall war die Insolvenz von KNV Anfang des Jahres 2019.Viele Verlage hat diese Insolvenz in große Bedrängnis gebracht und viele Verlage haben lange gebraucht, sie zu verarbeiten. Als dies, für den einen mehr, für andere leider weniger gut, abgeschlossen war, kam das nächste unerwartete Ereignis, die Corona Krise.
Ein Virus, der sich schleichend auf den Kontinent schob, um im März umso härter zuzuschlagen. Die Leipziger und dann auch die Frankfurter Buchmesse wurden abgesagt. Für kurze Zeit sah es so aus, als müssten wir unser Programm verschieben. Ein, zwei Wochen banges Warten, bis, dank der umtriebigen Buchhändlerinnen und Buchhändler, der Verkauf wieder ansprang. Dazu beigetragen hat sicherlich auch die Anfang des Jahres begonnene Social Media Kampagne des Polar Verlages. Zu jeder Neuerscheinung im Polar Verlag stellen wir Interviews, einen Podcast zum Buch und anderes Hintergrundmaterial zur Verfügung. Zu finden auf unserer Homepage und auf den Kanälen von Facebook, Instagram und Twitter. Und nicht zu vergessen, dass unser Frühjahrsprogramm nicht zuletzt auch Beachtung bei den Kritikerinnen und Kritikern gefunden hat.
Trotzdem stellte sich uns im späten Frühjahr die Frage, wie wir mit dem Herbstprogramm weiter machen sollen. Wann die Pandemie abklingen würde, war nicht in Sicht. Es zeigt sich ja auch heute, im Herbst des Jahres 2020, dass ein Ende nicht absehbar ist. Viele Optionen gab es nicht. Die eine Entscheidung hieß, entweder Titel auf das Frühjahr 2021 zu verschieben, was wiederum Folgen für das Jahr 2021 hätte oder das Programm so weiterführen, wie geplant. Beides wies Risiken auf, die wir im April nicht abschätzen konnten. Wir im Polar Verlag entschieden uns dafür, das geplante Herbstprogramm beizubehalten. Was sich letztendlich für den Polar Verlag als richtig erwiesen hat.
Und so können sich die Leserinnen und Leser auf sechs weitere Bücher im Polar Verlag freuen. Dazu wünschen wir vom Polar Verlag eine aufregende Lesezeit. Und das besonders: Kommen Sie gut durch diese seltsamen Zeiten.
Ihr Jürgen Ruckh
Bisher brachten wir die Editorials von
Joachim von Zepelin und Christian Ruzicska,
Dr. Stephanie Mair-Huydts und Steffen Rübke,
Heike Schmidtke und Kilian Kissling,
Wolfgang Hölker und Lambert Scheer
Hermann Gummerer und Ludwig Paulmichl
Elisabeth Raabe und Regina Vitali