Der Miterfinder der SZ-Edition ist Buchhändler und erfolgreicher Buchvermarkter Klaus Füreder (60)

Klaus Füreder am Abend seines Geburtstages: Den Heiligenschein hat er sich selbst mit seinen Ideen verdient

Heute wird Klaus Füreder 60 Jahre alt. Dem ideenreichen Buch-Unternehmer (seine Buchhandlung in München „läuft wie ein Uhrwerk“, sein Verlag Eder & Bach wird im Februar wieder einmal „ohne großes Tamtam“ knapp 300.000 Ex. der neuen BILD am Sonntag-Thriller ausliefern) gratuliert sein Freund und Libri-Vertriebsleiter Steffen Burmeister

„Hallo, ich bin der Klaus“. Seit fünf Minuten war ich Mitarbeiter der Fa. Hugendubel, Standort Marienplatz. Es war 1983 – mein erster Job nach der Lehre. Ganz anders hier als bei Lehmkuhl. Und nach der erfrischenden herzlich-hektischen Begrüßung durch die Abteilungsleiterin Isabelle Sollberger (eine Größe ihrer Zunft!) kam jetzt dieser Schlaks vom Packtisch auf mich zu um mich für’s Tagesgeschäft zu adoptieren. Für uns beide war es nur ein Job – neben dem Studium. Und es bedeutete für uns Flexibilität, Geldverdienen, Spaß, Erfahrungen sammeln. Jeder hatte „seine“ Verlage, wir disponierten täglich mit Hilfe von Buchlaufkarten telefonisch bei den Vertretern. Wir füllten das Lager auf, machten Wareneingang mitten im Laden.

Und was waren wir stark in der Kundenberatung! Wir hatten alle unsere favorits und die wurden dann rauf und runter empfohlen. Und wir konnten bibliographieren wie die Weltmeister. Mit Katalogen. State-of-the Art. – Klar, die Leidenschaft hatten wir in den Genen, kommt er doch aus einer österreichischen Verlegerfamilie, ich selbst Buchhändlerinnensohn.

Klaus Fuereder wohnte damals quasi gegenüber vom Café Freiheit, vom Frundsberg, vom Ruffini. Eine großartige Zeit. Wenn nicht studiert wurde und wir nicht beim Hugendubel waren, dann waren wir dort; oder im Hirschgarten. Und am Wochenende dann in der Negerhalle. 

Nach einigen intensiven Jahren mit unzähligen gemeinsamen Abenden (Billard im Schillercafé!), Alpenüberquerungen in seinem Minicooper und hitzigen politischen Diskussionen – Klaus ist halt nun mal leider kein Sozialist – trennten sich die Wege. Klaus hat sein Studium beendet, ein Praktikum im Bereich Corporate Identity gemacht, gelegentlich noch am Salvatorplatz gejobbt. Und dann, 1990, ist er im Verlag (GU) eingestiegen, hatte in den frühen 90ern für die Ganske-Gruppe ein Navigations-Projekt gemeinsam mit Microsoft geleitet, ist dann – zwangsläufig – zu Microsoft gewechselt, dann als Geschäftsführer der Lizenztochter Bavaria Media zur Bavaria-Film nach Grünwald .

Hatten wir in seiner Verlagszeit miteinander zu tun – alleine, dass wir die Branchengerüchte austauschen und vertiefen konnten – hat sich die berufliche Überschneidung dann eine Zeit verloren, bis Klaus schließlich, in der Mitte der 90er Jahre, mit Effet wieder zurück in den Schoß des Buchhandels springt und Leiter der Sondereditionen der Süddeutschen Zeitung wird. Die Süddeutsche Bibliothek, die Mutter aller folgenden und ähnlichen Lizenzprojekte, er hat das Produkt miterfunden (mit Dirk Rumberg). Und dann gab es eben wieder Anlässe für gemeinsame Termine  in München, gemeinsame Abende; zivilere Rahmenbedingungen als früher.

Alte Freunde: Steffen Burmeister und Klaus Fuereder vor zwanzig Jahren

 

Nächste Zäsur: Berlin. Ullstein-Geschäftsführer. Schöner Posten, schickes Büro. Reputation. Mit den Erfahrungen nach drei Jahren der Wechsel in die Selbständigkeit, von 2011 bis 2014 als freier Unternehmensberater v.a. engagiert für Projekte im Bereich von Lizenzeditionen und für einen eigenen Verlag („Eder&Bach“).

Und dann wird der Kreis rund. Weil seine Frau Katharina Ilgen eine Stelle in München annimmt kommt der Klaus Fuereder wieder zurück in die Münchener Heimat. Kauft die Arabella Buchhandlung und macht was draus. 

Respekt!

Lieber alter junger Klaus Fuereder, alles Gute für die nächsten Jahre! 

Kontakt: fuereder@fuereder.net

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