Klett-Bilanzpressegespräch: In 2004 vier Prozent mehr Umsatz als im Vorjahr

„Wenn nur halb so viel für Bildung getan würde wie darüber geredet wird“, so der Vorstandsvorsitzende Michael Klett anlässlich des soeben zu Ende gegangenen Bilanzpressegesprächs der Klett-Gruppe in Stuttgart, „hätten wir zweistellige Wachstumsraten.“ Bildung sei zwar nach wie vor ein Wachstumsmarkt, der Zuwachs ginge aber beinahe ausschließlich auf private Investitionen zurück.

Weiterhin rückläufige Ausgaben der öffentlichen Hand würden in den Schulen immer stärker von den Eltern kompensiert und führten daher auch zu Umsatzzuwächsen. Was die Rechtschreibreform angeht, hält Michael Klett die Korrekturen der Reform zwar für einen wichtigen Schritt, die damit aufrechterhaltene Unsicherheit verhindere aber zügige Investitionen in neue Lehrwerke und Methoden.

Innerhalb des breit gefächerten Angebots an Materialien und Lehrwerken für alle institutionellen und privaten Formen des Lernens, das die Klett-Gruppe anbiete, könne man gut ablesen, wie die Investitionsinteressen sich verteilten.

Im ausschließlich privat finanzierten Bereich der Erwachsenenbildung seien die Zuwachsraten beispielsweise deutlich höher, weil hier das Bewusstsein, sich in einem schwierigen Arbeitsmarkt qualifizieren zu müssen, viel stärker sei. Gute Auftragszahlen seien die Folge.

Aus diesen Gründen, erläuterte Finanzchef Arthur Zimmermann, seien auf Sicht bei den Fernschulen und Fernfachhochschulen sehr erfreuliche Entwicklungen in Umsatz und Ertrag zu erwarten. Dies freue bestimmt auch die rund 1.200 Zeichner des Klett-Bildungswertpapiers. Deren Mittel seien gewinnbringend investiert.

Für das vergangene Jahr 2004 sei ein Umsatz von 333 Mio. Euro erzielt worden, also knapp vier Prozent mehr als im Vorjahr. Trotz hoher Investitionen, und die lägen in einem Bildungsunternehmen vorwiegend im Personal, wurde, so Zimmermann, ein Konzernjahresüberschuss von 5,2 Mio. und damit rund 700 TEUR mehr als im Vorjahr erzielt.

Mit 2.262 Mitarbeitern wurden 3.079 Novitäten entwickelt. Insgesamt hat die Gruppe 25.600 lieferbare Titel.

Die Schwerpunkte, so Michael Klett, lägen derzeit bei der Ablösung alter Lehrwerke in den Schulen und in der Entwicklung neuer Studiengänge in den Hochschule. Aber auch in allen anderen der rund 50 Tochtergesellschaften sei Innovation oberste Priorität. In seinem finanziellen Ausblick stellte Finanzvorstand Zimmermann dar, dass die Investitionen, die mittels der Anleihe finanziert werden, spätestens 2006 zu deutlichen Zuwächsen in Umsatz und Ertrag führen würden. Das Vertrauen der Anleger, das zu einer Überzeichnung der Anleihe nach nur einer Woche geführt hatte, wolle man in vollem Maße rechtfertigen.

Basis dafür sei nicht nur die solide Finanzierung mit Fremdmitteln, auch die Gesellschafter würden mit einer weiter gestiegenen Eigenkapitalquote von 26,8 Prozent ebenso beitragen wie die Mitarbeiter, die über Genussscheine auch an den Entwicklungen teilnähmen.

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