Auf der Leipziger Buchmesse wurde gestern Nachmittag im Forum „Die Unabhängigen“ der Kurt-Wolff-Preis 2023 an den Alexander Verlag Berlin verliehen, der seit genau vierzig Jahren Bücher zu Theater und Film sowie literarische und essayistische Texte publiziert. Verleger Alexander Wewerka nahm die mit 35.000 Euro dotierte Auszeichnung entgegen.
Der mit 15.000 Euro dotierten Förderpreis ging an den Schriftsteller und Verleger Dinçer Güçyeter für seinen ELIF Verlag aus Nettetal. Bereits am Donnerstag war Dinçer Güçyeter mit dem Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Belletristik ausgezeichnet worden.
Die Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Katharina Meyer, erinnerte in ihrer Begrüßung an den hohen Stellenwert der unabhängigen Verlage für die Bibliodiversität. Beide Preisträger bewegten sich nicht auf den ausgetretenen Pfaden, die die großen Publikumsverlage bespielen, sondern sorgten mit ihren Veröffentlichungen dafür, dass Leserinnen und Leser Anregungen erhalten, die abseits dieser Pfade aufzuspüren sind, sagte sie. Derartige Werke bereicherten unsere Gesellschaft und machten uns alle offener und verständiger. „Gerade in dieser Zeit, in der die Herausforderungen in allen gesellschaftlichen Bereichen so groß sind, dass die um sich greifende Verunsicherung überall zu spüren ist, brauchen wir die Rückzugsräume und die neuen Horizonte, die uns das Lesen, die Literatur, die Beschäftigung mit Bildender Kunst, Theater und Musik bieten, um einander mit Offenheit, Respekt und natürlich friedlich zu begegnen.“
Katharina Meyer erwähnte auch den großen wirtschaftlichen Druck unter dem die Branche steht und sprach sich für eine strukturelle Verlagsförderung aus, eine „Förderung, die die Arbeit von Unternehmen wie dem Alexander Verlag oder dem Elif-Verlag nicht nur würdigt als einen Beitrag zu unserer vielfältigen offenen Gesellschaft – wie dies seit 5 Jahren erfreulicherweise, aber leider nur für einen Bruchteil der Verlage wirksam, der Deutsche Verlagspreis tut -, sondern eine Förderung, die ihnen eine nachhaltige Perspektive für die Fortsetzung ihrer Arbeit bietet.“
ml