Leipziger Büro bald unbesetzt, aber nicht geschlossen? Ein Hinweis auf den Fusionsvertrag von 1990

Zum Jahresende verliert auch die letzte von ursprünglich vier Mitarbeiterinnen des Leipziger Börsenvereins-Büros ihren Job, eine „zwei-Drittel-Stelle für Büro-Organisation“. Dabei war die Leipziger Dependance einmal eine von vielen Bedingungen für die Vereinigung der Börsenvereine Ost und West. Wir blättern zurück in den Fusionsvertrag: (Börsenblatt 91/13.11.1990, S. 3731):

§4 „Leipziger Platz
(1) Die Vertragspartner sind sich einig im gemeinsamen Interesse an der Erhaltung des traditionellen ‚Leipziger Platzes‘. Nach der Vereinigung wird der Börsenverein des Deutschen Buchhandels deshalb ein Büro in Leipzig unterhalten, bezogen auf die dortige Aufgabenstellung…“

Seit 1995 aber werden die Stellen in Leipzig kontinuierlich abgebaut. Doch für den Börsenverein bedeutet das keineswegs, dass das Büro geschlossen wird: Das Leipziger Büro werde „mindestens bis zum Ende der Leipziger Buchmesse“ 2004 existieren, so Sprecherin Anja zum Hingst, es gebe auch „noch keinen Vorstandsbeschluss“.
Aber wie das (demnächst nun leere) Büro funktionieren soll? Ganz einfach: Das Leipziger und das Berliner Büro seien ja ohnehin „eng verbandelt, die Kontakte mit Leipziger Partnern“ werden von hier gepflegt, „unter Federführung“ von Maren Ruhfuss, heißt es im Großen Hirschgraben. Und wenn dann im Leipziger Büro im kommenden Jahr mal das Telefon klingelt, auch ganz einfach: Der Anruf wird automatisch nach Berlin durchgestellt.

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