Der kulturpolitische Sprecher der Linksfraktion fordert von der Bundesregierung eine Verdopplung der Förderung im Bundeshaushalt 2023 auf 4 Millionen Euro Jan Korte: „Kleine und unabhängige Verlage in Gefahr Förderung ist jetzt bitter nötig!“ 

Jan Korte: „„Kleine Verlage haben keine Verhandlungsmacht. Sie können nicht direkt mit Vertrieb, Barsortiment und Handel verhandeln. Amazon diktiert weitgehend das Geschehen“

Jan Korte, der kulturpolitische Sprecher der Linksfraktion, fordert von der Bundesregierung eine Verdoppelung der Förderung im Bundeshaushalt 2023 auf 4 Millionen Euro. Das stellte die Fraktion DIE LINKE heute in den Beratungen zum Kulturhaushalt 2023 im zuständigen Ausschuss für Kultur und Medien heraus.

Der Hintergrund: Der immer stärkere Wettbewerb mit neuen digitalen Angeboten wie etwa Streaming-Diensten, setze vor allem kleinere und unabhängige Verlage zunehmend unter Druck. Dies habe – wie sich beschleunigende Konzentrationsprozesse im Buchhandel und in der Verlagswelt sowie stark gestiegenen Produktionskosten in den Bereichen Papier und Logistik- für konzernunabhängige Inhabergeführte Verlage existentielle Folgen.

Jan Korte dazu: „Kleine Verlage haben keine Verhandlungsmacht. Sie können nicht direkt mit Vertrieb, Barsortiment und Handel verhandeln. Amazon diktiert weitgehend das Geschehen und das hat aktuell katastrophale Auswirkungen für die Buchbranche: Denn die während der Coronakrise an Amazon gelieferten Bücher gehen jetzt palettenweise als Remittenden an die kleinen Verlage zurück. Es handelt sich um Rekordwerte von 30 Prozent und mehr des Jahresumsatzes dieser Branche! Für kleine Verlage ein Desaster.“ Nicht verkaufte Bücher werden durch den Online-Monopolisten nun nach immer kürzer werdender Zeit auf Kosten der Verlage zurückgeschickt.

Um die kulturelle Vielfalt im Literaturbetrieb zu stärken, hatte Korte deshalb den Antrag gestellt, die Mittel von Kulturstaatsministerin Claudia Roth beim jährlichen Deutschen Verlagspreis kleinerer und unabhängiger Verlage von 2 auf 4 Millionen zu erhöhen. 

Der bestehende Deutsche Verlagspreis ist eine wertvolle Maßnahme, so Korte, um der existenzbedrohenden Entwicklung entgegenzuwirken: „Er reicht aber im derzeitigen Umfang bei weitem nicht aus. Damit können pro Jahr nur 63 von ca. 2.000 der kleineren und unabhängigen Verlage unterstützt werden. Eine breitere und langfristige Förderung, die den Verlagen auch Planungssicherheit gibt, ist gerade jetzt bitter nötig!“

Eine Übersicht über die Forderungen der Linksfraktion für einen sozialen und wirtschaftlichen Schutzschirm finden Interessierte auf: www.jankorte.de.

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