München: Michael Lerchenberg präsentierte Ludwig Thoma

Michael Lerchenberg

Heute war Hörbuchpremiere mit Michael Lerchenberg (Foto) in den Verlagsräumen von Langen Müller: „Ludwig Thoma – ein schwieriger Bayer“, zwei CDs mit Musik von Eberwein. Lerchenberg erzählte viele unbekannte Sonderlichkeiten aus dem Leben des umstrittenen Satirikers und Schürzenjägers.

Er erzählte u.a. auch aus dessen Zeit als „Sitzredakteur“, eine fast vergessene Berufsbezeichnung aus der Medienbranche, denn Sitzredakteure waren nur dazu da, allfällige Gefängnisstrafen abzusitzen.
Lerchenberg ist Schauspieler, Regisseur, Drehbuchautor und Intendant der Luisenburg-Festspiele Wunsiedel}. Auf dem Münchner Nockherberg trat er als Edmund Stoiber– Double und als Bruder Barnabas auf. Und in diesem Jahr ist er über 50 Mal mit seinem Ludwig-Thoma-Programm aufgetreten. Ja, die Zensur! Lerchenberg beklagte die Zaghaftigkeit des gegenwärtigen Kabaretts: „Satire ist heute zu Comedy verkommen. Was das Ekel Alfred in den 1970er Jahren in „Ein Herz und eine Seele“ noch sagen durfte, das würden sich die TV-Sender heute nicht mehr trauen.“
Noch deftiger und derber war es aber in den 1910er Jahren – und Lerchenberg las genussvoll Thoma-Texte aus dem Original-Simplicissimus direkt neben der Bibliothek des Kulturverlegers Albert Langen.
nb

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