Musikkritiker Martin Wilkening gründet Hanani-Verlag

Wieder hat sich einer getraut und einen Verlag für deutschsprachige Literatur gegründet: Der berliner Musikkritiker Martin Wilkening. Als „frisch gegründeten Berliner Verlag, der schon mit den ersten Pblikationen viel verspricht“ empfiehlt Caroline Fetscher im Tagesspiegel seinen Hanani Verlag. Und die FAZ ist sich sicher: mit dieser Neugründung „wird die Stadt Berlin ihrem Ruf als Etxperimentierfeld abermals gerecht“.

Mit Irina Liebmanns Buch Das Lied vom Hackeschen Markt findet sich der Verlag schon auf der SWR-Bestenliste, und mit dem Roman von Christa Schmidt (ET 2.9.13) beginnt die Zusammenarbeit mit dem Buchgestalter Günter Karl Bose. Im Oktober wird der Verlag auf der Frankfurter Buchmesse ausstellen.

Verleger Martin Wilkening, 1959 geboren, studierte Musik und Literaturwissenschaft, arbeitet als Musikkritiker und Autor und war längere Zeit als Deutschlektor an Universitäten in Korea und Albanien. Das Büchermachen ist für den passionierten Seiteneinsteiger die Erfüllung eines alten Traumes. Der Name des Verlags ist eine Hommage an einen genialen Leser, den legendären Talmud-Gelehrten Hanani. Mit seiner Auslegekunst des ältesten hebräischen Schöpfungsmythos‘, der Sefer Yezirah, vermochte er der Legende zufolge aus Buchstaben und Ziffern eine eigene reale Welt zu erschaffen.

Der Verlag konzentriert sich auf neue deutschsprachige Literatur. Unter den Autoren finden sich bekannte Namen ebenso wie Debuts. Wilkening will Bücher machen, die „den Leser im Blick haben, aber auch durch die Eigenwilligkeit der Texte herausfordern – sei es mit der ins Absurde driftenden und sprachspielerischen Kurzprosa der „Konstruktionen im Haus“ von Iwona Mickiewicz, sei es mit den untergründigen Korrespondenzen zwischen den Zeichnungen und den Alltagsgeschichten von Barbara Wrede in Musik für Barbiepuppen oder mit Irina Liebmanns Lied vom Hackeschen Markt, das sich jenseits aller Schubladen frei zwischen Prosa und Lyrik bewegt.“

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