Joachim Merzbach wird heute 65 Jahre alt. Boris Langendorf gratuliert dem Betriebsberater zum runden Geburtstag:
Heute wird einer 65, dem man das gar nicht ansieht: Joachim Merzbach, einer der führenden Betriebsberater der Generation nach Britta Schwarzner und Johannes Immken.
Nach Schwarzners Tod hat er viele ihrer Kunden übernommen, betreut heute noch fortlaufend 25 Unternehmen und zwei Erfa-Gruppen. Neben der Beratung war Merzbach besonders in der Ausbildung engagiert: Mehr als 10.000 Schüler hat er im Lauf seiner Karriere schlauer gemacht, darunter bekannte Namen wie Reinhilde Rupprecht, Konrad M. Wittwer, Oliver Voerster, Clemens Birk und Dietrich Olms. Entsprechend sichtbar und berechtigt ist sein Stolz, dass „aus vielen meiner Schüler etwas geworden ist“.
Beratung und Ausbildung, die der Diplom-Handelslehrer anbietet, kommen nicht nur aus dem Elfenbeinturm, denn nach den Jahren als Dozent der Seckbacher Buchhändlerschule und Leiter der Fachschule des Deutschen Buchhandels in Frankfurt war er Redaktionsleiter berufliche Bildung bei Klett und Geschäftsführer des Gehlen Verlags. Nach dessen Verkauf machte er sich als Unternehmensberater selbständig und tauchte damit tief in das Netzwerk der Buchbranche ein.
„Ganzheitliche Unternehmensberatung“ hat er auf die Fahne seiner Merzbach Consulting geschrieben, und wenn auch Controlling zu seinen Schwerpunkten gehört: Ein unpersönlicher Zahlenmensch ist er nicht. Im Gegenteil: Wer ihn erlebt, wie er über Schicksale von Inhabern notleidender Buchhandlungen spricht, denen die Nachfolgefrage nicht gelingt und deren Lebenswerk nichts mehr wert ist, der spürt die Empathie, mit der er mit seinen Klienten nach Wegen in eine bessere Zukunft sucht. Ganzheitliche Beratung ist für ihn außer Betriebswirtschaft auch Therapie und Seelsorge, und das kann nur gelingen, wenn der Berater authentisch und ehrlich ist, „furchtbar ehrlich“, wie sich Merzbach schon beim Aussprechen bitterer Wahrheiten nennen lassen musste.
Der treue Förderer des Sozialwerks kennt aber auch schöne Wahrheiten, etwa die von der guten Perspektive des gedruckten Buches, und ihm wäre es ganz recht, wenn der Buchhandel darauf mehr vertrauen und mit dem Gejammer über den Untergang der Branche aufhören wollte. Zum ruhigen und sympathischen Menschen Merzbach passt es, dass er seinen Wohnsitz „der Liebe wegen“ inmitten der Zuckerrübenfelder bei Hildesheim genommen hat, friedlich und gleichwohl verkehrsgünstig. Von dort aus will er ungeachtet des Rentenalters weitermachen, so lange er gesund ist.
Lieber Joachim Merzbach, zum Geburtstag wünsche ich Ihnen alles Gute und für die Zeit danach einen langen gleitenden Übergang in den Ruhestand. Mit einer soliden Gesundheit, die es Ihnen noch lange erlaubt, vielen Kollegen Hilfe zu geben und Ihren Beitrag zur Stabilisierung der Buchbranche weiter zu mehren.
Wer auch gratulieren möchte: jmc.merzbach@t-online.de
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