Nachgefragt: Die Trends im Coverdesign des kommenden Halbjahres

Der Buch-Blogger und Kulturjournalist Stefan Mesch hat auf BuzzFeed die Zehn großen Trends“ der Covergestaltung (s. Abb.) des kommenden ersten Halbjahres 2015 enthüllt; eine spannende Übersicht, die er um einige erhellende „Bonustrends“ ergänzt hat.

Durch Klick auf Sreenshot zu den Trends

Wir haben ihn gefragt, warum er sich für diese in Nachtarbeit erstellte Liste eigens bei BuzzFeed angemeldet hat: „Bisher haben zwar erst 2000 User diese Liste angeklickt. Das sind Zahlen, die ich oft auch im eigenen Blog erreichen kann. Ich bin nicht sicher, ob es sich für mich als Journalist hier lohnte, unbezahlten Gratis-Content auf diese Riesen-Plattform zu stellen. Denn bei Amerikanern oder dem breiten Publikum hat die Buchcover-Liste noch nicht gezündet“.

Er selbst findet sein Ergebnis spannend: „Ich selbst bin recht zufrieden mit den Buchcovern 2015: Noch vor zwei Jahren waren auf jedem dritten, vierten KiWi-Roman Rosenblüten, Blumenranken, Apfelknospen, in matten Farben und im Stil von Omas Häkeldecke. Floral, lauwarm, tantig. Buchcover, zu denen ich mir keine jungen Leserinnen und Leser vorstellen kann und kaum männliche Käufer. 2015 wird das besser: viele Bücher sehen aus wie Plattencover oder Indie-Filme, viele Erwachsenen-Titel sind so kantig, markant und selbstbewusst gestaltet wie sonst nur amerikanische Young-Adult-Titel. Viele Bücher 2015 wirken jung. Sinnlich. Unisex. Gefühlsstark. Erlebnisse. Lebenswelten. Eine intensive Erfahrung, zwischen Buchdeckel gepresst.“

Warum er das gemacht hat?: „Wir reden selten über Bücher. Verlage haben wenige Inhalte, die online leicht besondere Beachtung finden. Viele Buchcover 2015 aber können sich sehen lassen – auch international. Deshalb war mir wichtig, sie zu zeigen. An möglichst zentraler Stelle. Meist bin ich klassischer Kritiker und Kulturjournalist. Manchmal bin ich Blogger. Aber hier will ich vor allem Multiplikator sein. Zeigen: deutsche Bücher haben Stil. Deutsche Cover werden besser. Trotz aller Krisen: Hier bewegt sich was!“

Ihm ist es ernst: „Ich lese fast 100 Romane im Jahr, blättere durch fast jede literarische Neuerscheinung, zu der ich Online-Leseproben finde… Denn: Ich will Bücher entdecken, die noch fast keiner kennt – aber die möglichst viele Leute mit Gewinn lesen können.“

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