Das ist der 34. Laden, den Osiander am Samstag eröffnet hat – eine ca. 800 qm große Buchhandlung, diesmal in Lörrach. Die Fililale mit 15 MitarbeiterInnen wird von Katja Sic geleitet.
Markenzeichen der Buchhandlung sind helle Holzregale, Eichenboden, LED Licht, bequeme Sitzgelegenheiten und ein Café. Die Neueröffnung wird in der Stadt aber nicht überall unkritisch gesehen. Betroffen ist die alteingesessene Buchhandlung Lutz. Am 28.06.2015 in der zur Badischen Zeitung gehörenden Gratiszeitung „Der Sonntag“ ein sehr kritischer Kommentar erischienen, der sich damit auseinandersetzt, was eine Kette wie Osiander für denWettbewerb am Ort bedeutet.
Der „Sonntag“ schreibt etwa: „Dass es … in Fußgängerzonen … gar nicht genügend Buchhandlungen
geben kann, ist unbestritten. Insofern ist es begrüßenswert, dass gestern in einemder besten Häuser Lörrachs am von Cafés gesäumten AltenMarkt mit Osiander eine zweite Buchhandlungmit Vollsortiment und hübschem Café eröffnet hat. Das Tübinger Traditionshaus genießt als alte Unibuchhandlung auch einen guten Ruf. Doch der Weg zur Ansiedlung hat einen seltsamen Geschmack. Hier hat die alte Spitze der Stadtverwaltungmit einem ungewöhnlichen Eingriff in denMarkt Wirtschaftsförderung einmal andersherum betrieben: als Gefährdung bestehenderStrukturen. Der Traditionshändler Lutz, der seit Jahren größere Räume sucht und sich
ebenfalls für dasvon der Städtischen Wohnbau fein sanierte Haus beworben hatte, hat nun in mancher Hinsicht schlechtere Karten. Man muss nicht alle Argumente des Buchhändlers Lutz teilen, der seine Größe selbst auch schon ausspielen konnte. Erstaunlich ist aber doch,wie die Stadt ihren langjährigen Partner, der ihr viele Bücher druckte, vor den Kopf stieß. Denn die ehemalige Oberbürgermeisterin Gudrun Heute-Bluhmsagte offen, dass man eine zweite Buchhandlung wolle – ein Wunsch, der sich nur erfüllen ließ, wenn Lutz bleibt, wo er ist und Osiander die Toplage (zu mäßigem Mietpreis) erhält. Dass Konkurren im Zeitalter von Amazon und Co. den Buchhandel insgesamt belebt,wie das ein städtisches Gutachten suggeriert, hält der Erfahrung freilich kaum stand. Als Osiander in Überlingen einzog, schlossen zwei Traditionsläden… auf friedliche Koexistenz ist dasnicht angelegt…..“
Hier erste Bilder:
