Sortimenter-Ausschuss: Kritik am Buchverkauf auf der Frankfurter Buchmesse/ „Konzept nicht ausgereift“ / Vorwurf an die Gremien

Mit folgender Inforamtion wendet sich heute der Sortimenter-Ausschuss im Börsenverein an die Branche, auf „Grund der bisher sehr positiven“ Berichterstattung:

„Von Anfang an hatte der SoA bemängelt, dass es sich um ein nicht schlüssiges Konzept handelt, das noch einmal überdacht werden sollte. Man kann nicht eine große Werbung machen mit dem anspruchsvollen Begriff „Größte Buchhandlung der Welt“, dann die Kunden an der Nase herumführen, indem Verlage teilweise überhaupt nicht verkauft haben und der Kunde sich in seiner Erwartungshaltung, zum Schnäppchenpreis einkaufen, zu können getäuscht sieht. All dies wurde in einer vom Sortimenter-Ausschuss bei Nicht-Fachbesuchern vorgenommenen spontanen Direktbefragung bestätigt.

Positiv war zu vermerken, dass es in den Fällen, in denen Verlage mit Buchhandlungen kooperierten und die mit ihrem Verkaufspersonal den Buchverkauf vornahmen, wenigstens sicherge-stellt war, dass die gebundenen Ladenpreise eingehalten wurden und mit Kasse und Quittung auch unter kaufmännischen und steuerlichen Gesichtspunkten alles korrekt ablief.

Leider hat sich die Prognose des SoA bestätigt, dass ein Großteil der Verlage, der in den vergangenen Jahren sich schon über Verkaufsverbot und Preisbindung hinweggesetzt hatte, nun bei Freigabe des Verkaufs erst recht die Preisbindung nicht einhalten würde. Innerhalb kürzester Zeit hat der SoA bei Stichproben mehr als 50 Preisbindungsverstöße bei 48, zum großen Teil namhaften Verlagen festgestellt und dokumentiert.

Mit der Geltendmachung der Vertragsstrafen zugunsten des Sozialwerks wird der SoA die Preisbindungsbevollmächtigte des Sortiments, Frau Rechtsanwältin Troa-Korbion beauftragen.

Angesichts dieser Preisbindungsverstöße macht der SoA der Ausstellungs- und Messe GmbH den Vorwurf, trotz all ihrer Beteuerungen keine Kontrolle durchgeführt zu haben,, und bedauert, dass der Börsenvereins-Vorstand nicht in der Lage war und ist, hierzu einen eindeutigen Beschluss zu fassen.

Der SoA wird die Vorgänge deshalb im nächsten Jahr noch verstärkt beobachten.

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