Die Stiftung Kommunikationsaufbau ruft in diesem Jahr einen neuen Preis ins Leben, der ein Zeichen gegen Diskriminierung und Ausgrenzung setzt: Der VOICE Albert O. Hirschman Preis für Einmischung, Widerspruch und Erneuerung demokratischer Kultur. Ausgezeichnet wird ein Beitrag oder Projekt, das die Streitkultur und die Teilhabe gesellschaftlich benachteiligter Gruppen fördert. Die Auszeichnung ist mit 15.000 Euro dotiert und wird im Gedenken an den Soziologen, Ökonomen und Aktivisten Albert O. Hirschman verliehen. Bewerbungen oder Vorschläge können ab sofort bis zum 7. Juni 2024 eingereicht werden. Die feierliche Preisverleihung findet im September 2024 in Berlin im tak Theater Aufbau Kreuzberg statt. Aus diesem Anlass werden im Ch. Links Verlag erstmalig die beiden Schlüsselwerke von Albert O. Hirschman in einem Band erscheinen.
»Wir suchen Menschen, die sich entschlossen haben, ihre Stimme zu erheben – sei es durch Worte, Bilder oder Gesten; Menschen, die bereit sind, sich einzumischen in Dinge, die uns alle angehen; Menschen, die durch ihre Intervention helfen, die demokratische Kultur zu erneuern.« so Alexander Karschnia, Kuratoriumsmitglied der Stiftung und Mitinitiator des Preises.
Im Sinne des bekannten Werkes Exit, Voice, and Loyalty (1970) von Albert O. Hirschman und des Zwecks der Stiftung sollen mit dem Preis Einzelpersonen, Gruppen oder Projekte ausgezeichnet werden, welche die Teilhabe benachteiligter Gruppen unterstützen, der Politikverdrossenheit begegnen oder dem Populismus entgegentreten und so die demokratische Entwicklung voranbringen. Prämiert wird ein Beitrag aus dem Jahr 2023 mit öffentlicher Wirkung zur Förderung und Ausweitung von Demokratie, Dialog und Teilhabe. Dies kann unter anderem ein Artikel, eine Publikation, öffentliche Veranstaltung, ein Podcast, eine Intervention oder eine Kampagne sein. Ein öffentlich wahrnehmbarer Impuls sollte dabei feststellbar sein.
Eigenbewerbungen oder Vorschläge können über ein Online-Formular auf der Webseite der Stiftung bis zum 7. Juni 2024 eingereicht werden.
Im Laufe des Sommers 2024 ermittelt eine unabhängige Jury aus allen eingesandten Beiträgen den oder die Preisträger*in. Der Jury gehören an. Teresa Bücker (Journalistin, Autorin und Bloggerin) Prof. Dr. Anette Eva Fasang (Geisteswissenschaftlerin und Professorin für Mikrosoziologie), Gianni Jovanovic (Unternehmer, Aktivist, Performer und Autor) und Katharina Warda (Autorin und Jury-Vorsitzende).
Begleitend zur Preisausschreibung ist eine Veranstaltungsreihe zu Albert O. Hirschman und dessen Wirken geplant. Die erste Veranstaltung »Im Zweifel für den Zweifel: Neu Beginnen mit Albert O. Hirschman « wird anlässlich des Geburtstags Hirschmans am 14. April 2024 im Tak Theater Aufbau Kreuzberg stattfinden. Eine weitere Veranstaltung zu den anstehenden Europawahlen ist im Juni angedacht.
Vergeben wird der neue Preis von der Stiftung Kommunikationsaufbau, die 2008 von der Familie Koch gegründet wurde und die Mehrheit der Anteile der traditionsreichen Berliner Aufbau Verlage hält.
