Suhrkamp: Ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen Ulla Unseld-Berkéwicz?

Vor zehn Tagen sah die Tageszeitung Die Welt Suhrkamp und Ulla Unseld-Berkéwicz noch auf der Gewinnerstraße [mehr…], heute Abend hat sich das Blatt laut Online-Dienst aus demselben Haus wieder gewendet. Im Fall Suhrkamp könnte als nächstes die Staatsanwaltschaft gegen die bisherige Verlagschefin tätig werden, berichtet die Zeitung.

Ob es nun zu einem Strafprozess kommt, hängt davon ab, wie die schriftliche Urteilsbegründung der Richterin Claudia Müller-Eising, die seit heute vorliegt, zu interpretieren ist. Dieses bezieht sich auf die Verhandlung, in der Mitte August das Frankfurter Landgericht die Suhrkamp-Mehrheitseignerin dazu verpflichtet hatte, ihre Ansprüche auf Gewinnausschüttung zu stunden und zur Strafe ein Ordnungsgeld in Höhe von 250.000 Euro zu zahlen [mehr…].

Die nun nachgereichte schriftliche Urteilsbegründung ist offenbar deutlich harscher ausgefallen als die mündliche, so die Welt. Unseld-Berkéwicz habe die Insolvenz „mutwillig provoziert“, heißt es. Zur Überschuldungsbilanz, mit der Sachwalter Rolf Rattunde die Einleitung des Insolvenzverfahrens rechtfertigte, äußert Müller-Eising demnach „erhebliche Zweifel an der Plausibilität“. Die Welt: „Die Worte sind offenkundig mit Bedacht gewählt. Rattunde hat die Bilanz in seinem Insolvenzgutachten als ‚plausibel begründet‘ bezeichnet“. Auch bemängelte sie den Radikalansatz, sämtliche Verlagsrechte an den Werken der Autoren mit null Euro anzusetzen. „Grob treuwidrig“ lautet das Resümee der Richterin. Die Staatsanwaltschaft will, so legt das der Artikel nahe, mit seinen Recherchen schon mal beginnen.

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