Ullstein-Abend mit Eva Mattes und Gero von Boehm

Großer Auftritt gestern Abend in Berlin. Im Musiksaal der Ullstein Buchverlage sprach die Schauspielerin Eva Mattes mit Gero von Boehm über ihr Leben und ihre Autobiografie Wir können nicht alle wie Berta sein.

Verlegerin Siv Bublitz begrüßte zu dem Ullstein-Abend knapp hundert geladene Gäste, darunter Buchhändler, Agenten und Journalisten. Sie sei sehr hartnäckig gewesen um Eva Mattes als Autorin zu gewinnen, erzählte Siv Bublitz, die Eva Mattes als Schauspielerin bewundert, aber auch deren Gefühl für Sprache erkannte.

Sie empfinde sich nicht als Frau des Wortes, doch das Formulieren habe ihr Spaß gemacht, erzählte Eva Mattes in dem sehr persönlichen und intensiven Gespräch mit dem Journalisten und Filmemacher Gero von Boehm.

Peter Zadek hat die Schauspieler eingeteilt in solche, die glühen, und solche, die nicht glühen. Eva Mattes glüht. Das war auch gestern Abend zu spüren, als sie von ihrer Kindheit erzählte, ihren ersten Rollen und ihren Begegnungen mit Rainer Werner Fassbinder, Peter Zadek und anderen großen Film- und Theaterregisseuren. Mit 12 erhielt sie ihre erste Theaterrolle, mit 13 war sie die deutsche Stimme von Timmy in 250 Folgen der Fernsehserie Lassie. Mit 15 stand sie in Michael Verhoevens Antikriegsfilm o.k. zum ersten Mal vor der Kamera, der damals zum Abbruch der Berlinale führte.

Unterkriegen ließ sich Eva Mattes nie. „Ich wollte stark sein“ sagte sie. Das kann als Leitmotiv ihres Lebens gelten. Nicht umsonst ist „Wir können nicht alle wie Berta sein“ ihr Lieblingszitat aus der Wildente von Henrik Ibsen. Berta gibt es nicht als Rolle, es wird nur über sie gesprochen. Sie gilt als Beispiel für jemanden, der sein Leben meistert.

Eva Mattes erzählte charmant, mit großer Natürlichkeit und Offenheit – und nie eitel. „Man hätte ihr noch lange zuhören können“, brachte es eine begeisterte Buchhändlerin anschließend auf den Punkt. Wer nicht dabei sein konnte, Eva Mattes‘ Erinnerungen sind auch als Buch ein Erlebnis.

ML

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