"Jetzt ist Kreativität gefragt, denn wir sind erst am Beginn einer langen Reise" VLB: 2.095.034 Titel sind Lesemotiven zugeordnet

Ab sofort können alle Nutzergruppen des Verzeichnisses Lieferbarer Bücher (VLB) auf den neuen Klassifikationsstandard „Lesemotive“ zugreifen: 2.095.034 Titel sind den Lesemotiven zugeordnet. Die neuen Merkmale geben Auskunft darüber, welches Bedürfnis ein einzelnes Buch im Unterbewusstsein von Buchkäuferinnen und -käufern vorrangig bedient (BuchMarkt berichtete in der September-Ausgabe auf Seite 42 und in der Oktober-Ausgabe ab Seite 30). Mit der Freischaltung der Ansicht für Buchhandlungen hat der Technologie- und Informationsanbieter MVB die Klassifikation innerhalb von drei Monaten vollständig in seine Metadatenbank integriert. Die Lesemotive ergänzen die Warengruppen und die Thema-Klassifikation laut Pressemitteilung „als dritte Dimension der Kundenansprache und sorgen in der Kombination für zusätzliche Orientierung im Buchmarkt und neue Kaufimpulse“. Mehr dazu unter: www.vlb.de/lesemotive

Weiter heißt es: „MVB ordnet jetzt allen VLB-Titeln automatisch und tagesaktuell ein Haupt-Lesemotiv und gegebenenfalls ein Neben-Lesemotiv zu – davon ausgenommen sind Kinderbücher bis zum Lesealter von einschließlich elf Jahren sowie Geschenkbücher, weil die kaufende und die lesende Person bei diesen Titeln nicht identisch sind. Für diesen Service entstehen keine Zusatzkosten. Auf Basis der im VLB hinterlegten Metadaten stellt die Künstliche Intelligenz (KI) von QualiFiction die Zuordnung zu den Lesemotiven nach einem einheitlichen Prinzip sicher und überprüft sie fortlaufend. Sie wurde von ausgewiesenen Branchenexpertinnen und -experten für die Lesemotive in einem mehrstufigen Validierungsprozess trainiert und entwickelt sich als lernendes System ständig weiter.“

„Dass wir trotz eines sehr ambitionierten Zeitplans heute wie geplant den offiziellen Start des Lesemotive-Zeitalters verkünden können, ist das Ergebnis einer intensiven Zusammenarbeit über viele Unternehmensgrenzen hinweg. In diesem Projekt haben wir die Expertise von sehr vielen kompetenten Menschen aus der ganzen Buchbranche zusammengebracht. Herzlichen Dank an alle, die bisher ihren Teil zum Gelingen dieses Projekts beigetragen habe, das ist eine echte Team-Leistung! Jetzt ist Kreativität gefragt, denn wir sind erst am Beginn einer langen Reise. Wir laden alle Marktteilnehmer ein, sich mit den enormen Potenzialen der Lesemotive und den möglichen Einstiegswegen in die Arbeit mit dem neuen Standard zu beschäftigen. Mit einem umfangreichen Beratungsangebot unterstützen wir gerne dabei, den individuellen Weg zu finden. Lassen Sie uns gemeinsam die Kundenansprache der Zukunft gestalten“, erklärt MVB-Geschäftsführer Ronald Schild.

Kai Wels, Leiter Geschäftsbereich Digital bei MVB, fügt hinzu: „Die bisherigen Rückmeldungen aus der Branche zu den Live-Daten der Lesemotive sind sehr positiv. Der Buchhandel war dem neuen Standard gegenüber bereits von Anfang an sehr aufgeschlossen. Auf Verlagsseite gab es im Vorfeld einige Vorbehalte, vor allem bezüglich der automatisierten Zuordnung mithilfe einer Künstlichen Intelligenz. Die Erfahrungen der vergangenen Wochen zeigen allerdings, dass es nur sehr wenige vermeintliche Fehlzuordnungen durch den Algorithmus unseres Partners QualiFiction gibt, die uns bisher über den Lesemotive-Browser gemeldet wurden. In der Mehrheit der Fälle handelt es sich dabei um Fälle irreführender Metadaten. Dieses Zwischenfazit bestärkt uns darin, dass die lernende KI Ergebnisse auf sehr hohem Niveau liefert, mit dem Verlage und Buchhandlungen gut arbeiten können.“

Ralf Winkler, Gründer und Geschäftsführer von QualiFiction neben Gesa Schöning, sagt: „Wir sind sehr stolz darauf, dieses spannende branchenweite Projekt begleiten zu können. Nicht zuletzt zeigt es auch hervorragend, wie Künstliche Intelligenz funktioniert, indem sie das Branchenwissen vieler Kolleginnen und Kollegen bündelt, in einem statistischen Verfahren die Zusammenhänge lernt und diese auf Neues überträgt. Auch für die Zukunft haben wir einen ganzen Kessel voller Ideen, wie wir mittels Datenanalyse in Kombination mit menschlicher Expertise dazu beitragen können, Bücher sowie deren Leserinnen und Leser noch besser zu verstehen.“

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