Der andere Fragebogen Wie war Ihr Jahr, Markus Weber?

Seit dem 06. Dezember (Nikolaustag) fragen wir wieder bis zum 6. Januar 2020 (Heilige Drei Könige) in der Buchbranche herum: „Wie war Ihr Jahr?“.  Heute beantwortet Moritz-Verleger Markus  Weber unseren „anderen“ Fragebogen:

Markus Weber „Mehr lesen möchte ich über jene Sortimente, die es offensichtlich richtig machen und mir dann auf der Messe sagen: Ich hatte ein gutes Jahr! Und das sind gar nicht mal so wenige. Es sind solche, die es in Mittelstädten schaffen, 600 Menschen zu ihrem Geburtstagsfest zu locken oder 70 zum alljährlichen Lieblingsbücherabend“

Welcher Tag war Ihr schönster diesem Jahr?

Der Messedonnerstag, als wir ein rauschendes und fröhliches Fest zum 25. Verlagsjubiläum feierten und mich meine KollegInnen mit einem „Kleinen Moritzeum“ überraschten.

Worüber haben Sie sich 2019 am meisten geärgert?

Über jene grauenhaften Männer in allen Ecken der Welt, die Urwälder roden, ihre Bürger belügen, Verträge aufkündigen, Völker unterdrücken, Menschen beleidigen und sich nebenbei ihre Taschen vollstopfen.

Was war 2019 Ihr schönster Erfolg?

Dass unser Programm in seiner Gesamtheit so gut ankommt.

Und Ihr traurigster Misserfolg war…?.

Ach; das klingt mir zu harsch. Manchmal stimmt dies nicht, manchmal haut das nicht hin, aber „traurigst“ ist das alles nicht.

Ihre schönste Buchhandlung in diesem Jahr?

Sehr erfreut hat mich die Buchhandlung Dreizehneinhalb in Würzburg – mit ihrem so liebevoll ausgewählten Sortiment in einem wunderbar ansprechend ausgestalteten und eigenwillig geschnittenen Ladenlokal.

Von welchem Thema wollen Sie (warum) im kommenden Jahr nichts mehr lesen?

Von den angeblich fünf Millionen weniger Buchkäufern in Deutschland. Entsteht eine solche Zahl nicht quasi zwangsläufig dadurch, dass ein Gigant wie Weltbild sein Tun mehr oder minder einstellt?

Und über welches Thema wollen Sie mehr lesen?

Über jene Sortimente, die es offensichtlich richtig machen und mir dann auf der Messe sagen: „Ich hatte ein gutes Jahr!“ Und das sind gar nicht mal so wenige. Es sind solche, die es in Mittelstädten schaffen, 600 Menschen zu ihrem Geburtstagsfest zu locken oder 70 zum alljährlichen Lieblingsbücherabend.

Welchen Fehler aus diesem Jahr möchten Sie im kommenden Jahr vermeiden?

Nachdruckzahlen falsch einzuschätzen.

Und welchen Fehler werden  Sie trotzdem wiederholen?

Zu spät mit den Terminplanung für Bologna zu beginnen …

Welches Buch hat Ihnen in diesem Jahr besonders viel Freude gemacht?

Nur noch kurz die Ohren kraulen macht uns Woche für Woche Freude, zumal es inzwischen längst auch außerhalb der deutschen Sprachraums eingeschlagen hat: In Schweden und Frankreich liegt es in 6., in Polen in 8. und in den Niederlanden in 9. Auflage vor, neu hinzu kamen gerade Ausgaben in Russland, der Ukraine, Israel und Ungarn …

Ansonsten lese ich gerade Horst Krügers Das zerbrochene Haus. Eine Jugend in Deutschland bei Schöffling – wunderbar!

Welches wird Ihr wichtigstes Buch im neuen Jahr?

Da wir ja so etwas wie Spitzentitel bei Moritz nicht haben stellt sich das oft erst im Nachhinein heraus. Jetzt bin ich erst einmal gespannt, wie Rose Lagercrantz‘ abschließender Dunne-Band und die ihn begleitende Schaufensteraktion ankommen wird.

Von wem würden Sie gern auch mal  die Antworten auf diesen Fragebogen lesen?

Von einem der zahlreichen Bücherwagenfahrer.

Und welche Frage, die wir nicht gestellt haben,  hätten Sie gern beantwortet?

Wie bringen wir unser Land gemeinsam nach vorne?

Hier können Sie die auch beantworten:

Unter anderem damit, indem wir unseren Bibliotheken Mittel zubilligen, wie sie in Ländern wie Frankreich oder den USA normal sind.

Gestern antwortete Nikolaus Gelpke auf unseren „anderen“ Fragebogen, morgen befragen wir Ursula Bergenthal

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