Wie war Ihr Jahr, Christoph Links?

Christoph Links © Ch. Links Verlag

Seit dem 6.12. (Nikolaustag) bis zum 6.1. (Heilige drei Könige) fragen wir wieder in der Buchbranche herum: „Wie war Ihr Jahr?“ Heute beantwortet Christoph Links, Geschäftsführer des Christoph Links Verlags unseren „anderen“ Fragebogen.

1

Welcher Tag war Ihr schönster in diesem Jahr?
Der 1. Dezember, an dem wir den 25. Geburtstag unseres Verlages feiern konnten.

2

Worüber haben Sie sich 2014 am meisten geärgert?
Über die wochenlange Unauffindbarkeit unserer Daten auf www.buchhandel.de, denn dies fiel genau in die Zeit des Jahrestages des Mauerfalls, als alle unsere Titel zum Thema vom eigenen Berufsverband torpediert wurden.

3

Was war 2014 Ihr schönster Erfolg?
Der geglückte Start im Bereich des zeitgeschichtlichen Comic mit „Herbst der Entscheidung“ von PM Hoffmann und Bernd Lindner.

4

Und Ihr traurigster Misserfolg war…?
Dass wir unsere Vorschau fürs Frühjahr 2015 gleich zwei Mal drucken mussten, weil ich mich auf eine mündliche Absprache verlassen hatte, bevor der eigentliche Vertrag zu einem Projekt vorlag, das dann kurzfristig abgesagt wurde.

5

Ihre schönste Buchhandlung/Ihr liebster Verlag in diesem Jahr?
Begeistert bin ich von unseren mehr als 200 unabhängigen Partnerbuchhandlungen, mit denen wir dieses Jahr unseren Umsatz nochmals deutlich steigern konnten.
Mein liebster Verlag ist dieses Jahr Wallstein in Göttingen, da uns die Kollegen bei einem ähnlich gelagerten Projekt wieder mal selbstlos und unkompliziert unterstützt haben.

6

Von welchem Thema wollen Sie (warum) im neuen Jahr nichts mehr lesen?
Genug habe ich von den ewigen E-book-Debatten, denn alle Prognosen der letzten zehn Jahre sind im Sachbuchbereich nicht eingetreten.

7

Und über welches Thema wollen Sie mehr lesen?
Wie können sich unabhängige Verlage gegenüber monopolistischen Handelspartnern gemeinsam wehren, ohne gegen das Kartellrecht zu verstoßen?

8

Welchen Fehler aus diesem Jahr möchten Sie nächstes Jahr vermeiden?
Ich möchte nicht wieder Adventssonntage im Verlag verbringen, um verspätet geliefert Manuskripte doch noch zu retten.

9

Und welchen Fehler werden Sie trotzdem wiederholen?
Für gute Manuskripte werde ich auch außerhalb der vereinbarten Termine all meine Kraft geben – egal zu welcher Zeit.

10

Welches Buch hat Ihnen dieses Jahr besonders viel Freude gemacht?
Besonders gefreut habe ich mich über den Erfolg des Bandes „Warten – Erkundungen eines ungeliebten Zustands“ von Friederike Gräff, da ich mich selbst ungemein schwer damit tue und bei der Lektüre viel gelernt habe.

11

Welches wird Ihr wichtigstes Buch im kommenden Jahr?
Zum 100. Jahrestag des Völkermordes an den Armeniern im Osmanischen Reich legen wir ein Buch von Jürgen Gottschlich über die deutsche Beteiligung daran vor, was uns gewiss wieder viele Angriffe einbringen wird, weshalb mich der Band vermutlich das ganze Jahr aktiv beschäftigen wird.

12

Von wem würden Sie auch gern mal die Antworten auf diesen Fragebogen lesen?
Vom Justiziar des Börsenvereins Christian Sprang.

13

Und welche Frage, die wir nicht gestellt haben, hätten Sie gern beantwortet?
Die nach der wichtigsten menschlichen Erfahrung des letzten Jahres.

14

Hier können Sie die auch beantworten:
Für mich ist es immer eine große Freude, die Erfahrungen älterer Kollegen zu hören. So war es 2014 bei Hermann Schulz (Peter Hammer Verlag) und Klaus Wagenbach, und so wird es dann 2015 bestimmt auch bei Reinhold Joppich (Kiepenheuer & Witsch) sein.

Morgen antwortet [Ronald Schild, gestern stellte sich Christiane Schulz-Rother unseren Fragen [mehr…]]

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