Der andere Fragebogen Wie war Ihr Jahr, Klaus Schöffling und Andreas Geiger?

Seit dem 06. Dezember (Nikolaustag) fragen wir wieder bis zum 6. Januar 2020 (Heilige Drei Könige) in der Buchbranche herum: „Wie war Ihr Jahr?“.  Heute beantwortet zunächst Klaus Schöffling unseren „anderen“ Fragebogen:

Klaus Schöffling: „Mein schönster Erfolg in diesem Jahr? Fünfundzwanzig Jahre Schöffling & Co. !“ (Foto: Salome Roessler / lensandlight)

 

Welcher Tag war Ihr schönster in diesem Jahr?

Jeder Tag mit Ida.
Worüber haben Sie sich 2019 am meisten geärgert?
Wie immer über mich, ersatzweise über allgemeine Blödheit, unwillige Buchhändler, garstige Autoren sowie die lieben Kollegen.
Was war 2019 Ihr schönster Erfolg?
25 Jahre Schöffling & Co.: »Im Mittelpunkt die Autoren«.
 
Und Ihr traurigster Misserfolg war…?
„Die Hölle, das sind die anderen“
 
Ihr liebster Verlag in diesem Jahr?
Der in jeder Sicht hinreißende Guggolz Verlag in Berlin.
 
Von welchem Thema wollen Sie (warum) im kommenden Jahr nichts mehr lesen?
Bitte nichts mehr über den Größenwahn stolpernder Barsortimente.
 
Und über welches Thema wollen Sie mehr lesen?
Über den unfaßbar hoch dotierten »Deutschen Lyrikpreis«, den Monika Grütters verkünden wird.
 
Welchen Fehler aus diesem Jahr möchten Sie im kommenden Jahr vermeiden?
Mal wieder zu selten auf die hochqualifizierten Mitarbeiter des Verlages gehört zu haben.
 
Und welchen Fehler werden  Sie trotzdem wiederholen?
Zu viel Lyrik im Programm (ist aber kein Fehler).
 
Welches Buch hat Ihnen in diesem Jahr besonders viel Freude gemacht?
Die Debüts von Anselm Oelze (»Wallace«), Berit Glanz (»Pixeltänzer«) und Jan Wilm (»Winterjahrbuch«).
 
Welches wird Ihr wichtigstes Buch im neuen Jahr?
Wird gerade geschrieben, das erste Exemplar gehört Christian von Zittwitz.
 
Von wem würden Sie gern auch mal  die Antworten auf diesen Fragebogen lesen?
Von Sebastian Guggolz aus Berlin.
 
Und welche Frage, die wir nicht gestellt haben, hätten Sie gern beantwortet?
Wie lange willste noch weitermachen?
Hier können Sie die auch beantworten:

Bis die Richtige kommt.

Und hier beantwortet Dr. Andreas Geiger, der Geschäftsführer der Paul Pietsch Verlageunseren „anderen“ Fragebogen:

Dr. Andreas Geiger: „Gern würde ich die Frage nach einer wichtigen Lesergruppe, deren Kaufkraft und Interessen im stationären Buchhandel zum Teil noch immer unter Wert verhandelt werden, beantwoten – das sind die Männer!“

Welcher Tag war Ihr schönster diesem Jahr?

Tatsächlich waren es zwei Tage: Am 3. Juni wurde bekannt, dass die Gründerfamilie Pietsch die G+J-Anteile an der Motorpresse Stuttgart übernimmt und die Verlagsgruppe damit wieder komplett in Familienbesitz ist. Zum 1.10. wurde ich in die Geschäftsführung der Motorpresse berufen und leite die Paul Pietschverlage in Personalunion – das sind großartige Perspektiven für das künftige mediale Zusammenwirken der Motorpresse und den Paul Pietsch Verlagen!

Worüber haben Sie sich 2019 am meisten geärgert?

Über die mangelnde Gabe der Bilokation – aber dafür gibt’s ein gute Lösungen: Exzellente Teams allen Standorten.

Was war 2019 Ihr schönster Erfolg?

Das zweisprachig aufgelegte Buch „Mercedes Benz by René Staud“, mit dem wir unsere Erfolge im Premiumbereich weiter ausgebaut haben und die neue Reihe „Motorlegenden“ mit drei Titeln zu Steve McQueen, zur Vespa und zum Monaco Grand Prix – das neuartige, narrative Buchkonzept wurde auf Anhieb sehr gut angenommen.

Und Ihr traurigster Misserfolg war…?

Dass wir unserem jüngsten  Familienmitglied – einem sechs Monate alten Labradorwelpen – einmal gestattet haben, sich auf der Couch zu placieren. Die gehört jetzt ihm.

Ihre schönste Buchhandlung/Ihr liebster Verlag in diesem Jahr?

Mein Vertriebsleiter rät mir, sich bei der Benennung einzelner Buchhandlungen zurückzuhalten – es gibt einfach zu viele gute, die das Potential unserer Programme engagiert nutzen und auch die „verdeckten“ Interessen ihrer Kunden erkennen.

Von welchem Thema wollen Sie (warum) im kommenden Jahr nichts mehr lesen?

Leserschwund – den es so nicht gibt.

Und über welches Thema wollen Sie mehr lesen?

Durch innovative Buchformate und ansprechende Präsentation zurückgewonnene Buchkäufer.

Welchen Fehler aus diesem Jahr möchten Sie im kommenden Jahr vermeiden?

Mehr Monatsabschlüsse als Bücher zu lesen.

Und welchen Fehler werden  Sie trotzdem wiederholen?

Genau diesen: Das lässt als Geschäftsführer in zwei Verlagshäusern kaum vermeiden.

Welches Buch hat Ihnen in diesem Jahr besonders viel Freude gemacht?

Unsere Backlist mit über 2.700 Titeln – da haben wir auch durch unsere POD-Herstellung viele Schätze wieder verfügbar gemacht.

Welches wird Ihr wichtigstes Buch im neuen Jahr?

Im Frühjahr sicherlich der neue Band „James Bond“ von Siegfried Tesche aus der Reihe „Motorlegenden“, der kurz vor dem Kinostart des 25sten James Bond-Films am 2. April erscheint. Und im Sommer unser Begleitband zu den Olympischen Sommerspielen 2020 in Tokio – was beide Titel gemeinsam haben? Sie stellen Menschen in den Fokus, die ihre bisherigen Leistungen immer wieder übertreffen wollen.

Von wem würden Sie gern auch mal  die Antworten auf diesen Fragebogen lesen?

Von Fritz B. Busch, einem Grandseigneur des Automobiljournalismus.

Und welche Frage, die wir nicht gestellt haben,  hätten und Sie gern beantwortet?

Die Frage nach einer wichtigen Lesergruppe, deren Kaufkraft und Interessen im stationären Buchhandel zum Teil noch immer unter Wert verhandelt werden.

Hier können Sie die auch beantworten:

Männer.

Gestern antwortete Herbert Ullmann auf unseren „anderen“ Fragebogen, morgen befragen wir Ulrich Störiko-Blume 

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